Albert Mountain Award

Auszeichnung für eine Spitzenalpinistin und Kletterpädagogin, einen Kulturwissenschaftler sowie für Afrikas führende Nichtregierungsorganisation für Berggebiete. Zum dritten Mal findet die öffentliche Verleihung des Albert Mountain Award im ALPS, dem Alpinen Museum der Schweiz, in Bern statt. Passend dazu ist das Buch der King Albert I Memorial Foundation aktualisiert und in neuem Kleid erschienen.

«En revenant d’Italie, je passerai à St-Moritz vers le 30 juin, juillet, et j’espère beaucoup vous revoir à cette occasion. Peut-être aurais-je le temps de faire une course.»

Das schrieb der belgische König Albert I. am 10. Juni 1931 in einem Brief an Walter Amstutz. Die beiden hatten sich im Januar 1929 bei einem Skirennen in Mürren kennengelernt und angefreundet. Von 1929 bis 1938 war Amstutz Kurdirektor von St. Moritz. Im Engadin hatte der 1875 geborene Albert der Erste 1905 zum Bergsteigen und Klettern gefunden, eine Passion, die ihm das Leben kostete. Der König stürzte am 17. Februar 1934 in Marche-les-Dames bei Namur (Belgien) ab. Walter Amstutz seinerseits gründete 1993 die King Albert I Memorial Foundation zu Ehren seines ehemaligen Tourengefährten. Die in Zürich eingetragene Stiftung zeichnet Personen oder Institutionen aus, die sich durch ihre Leistungen in einem Bereich, der mit den Bergen im Zusammenhang steht, herausragende und nachhaltige Verdienste erworben haben. Der Albert Mountain Award wird alle zwei Jahre vergeben. Nun ist es wieder soweit.

Der Albert Mountain Award 2024 geht an die Bündner Spitzenkletterin Nina Caprez, die mit ihrem sozialen Projekt «Andrea» Sport und Unterstützung in ärmste Regionen der Welt bringt, an Werner Bellwald, Schweizer Historiker und Ethnologe, der sich auf die alpine Kulturlandschaft spezialisiert hat und im Lötschental das Sperrmüllmuseum betreibt, sowie an die Nichtregierungsorganisation ARCOS, die den Naturschutz und nachhaltige Entwicklung in der Albertine Rift Region, einer Gebirgsregion Zentralafrikas, fördert.

Am Donnerstag 26. September 2024, ist Nina Caprez für einen Filmabend zu Gast im Alpinen Museum in Bern. 2020 gründete sie mit ihrem Partner, dem Fotografen Jérémy Bernard, das Projekt «Andrea»: Mit einer mobilen Kletterwand reisen die beiden in Lager für Geflüchtete und andere benachteiligte Gebiete und wollen Menschen die Möglichkeit geben Sport zu erleben. Ihr gemeinsamer Film «Andrea. Abenteuer ins Ungewisse» ist eine Art Roadmovie und führt uns in entlegene Bergregionen Marokkos. Der Film zeigt die junge Familie voller Abenteuerdrang und Begeisterung fürs Klettern, offenbart aber auch Ängste, Zweifel und ungeahnte Herausforderungen. Am Freitag stellen die drei PreisträgerInnen ihre Arbeit und Projekte im ALPS vor, gefolgt von der Preisverleihung. Die beiden Veranstaltungen sind öffentlich.

Ein volles Programm also. Das hatte auch le Roi alpiniste im Sommer 1931. Am 24. Juni  hatte der König Brüssel verlassen, um mit Xavier de Hemricourt de Grunne, Generalsekretär des Belgischen Alpenvereins von 1928 bis 1938, unter der Leitung des Bergführers Angelo Dimai in den Dolomiten zu klettern. Die vierte Klettertour war die Roda di Vaèl am 30. Juni. Am 1. Juli kamen Albert I. und de Grunne in St. Moritz an. Am 2. Juli stiegen sie mit Walter Amstutz und Pierre von Schumacher von Maloja zur Capanna del Forno, am nächsten Tag auf die Cima del Largo (3187 m) in den Bergeller Alpen.

Klettern und Engagement: Film und Gespräch mit Nina Caprez im Yehudi Menuhin Forum vis-à-vis ALPS. Do, 26.09.2024, 18.30 Uhr. Eintritt Fr. 20.- https://alps.museum/veranstaltungen/andrea-ein-abenteuer-ins-ungewisse

Verleihung des Albert Mountain Award:  ALPS, Freitag, 27.9.2024. 14 – 16 Uhr: Die PreisträgerInnen 2024 im Gespräch; 16 – 17 Uhr: Apéro mit Spezialitäten aus den Ländern der Award Winners; 17.30 – 18.30: Albert Mountain Award Ceremony. Die Veranstaltung ist gratis. https://alps.museum/veranstaltungen/albert-mountain-award

Weitere Informationen auf www.alps.museum und alle bisherigen PreisträgerInnen auf www.king-albert.ch.

King Albert I Memorial Foundation: 136 seitige, reichhaltig illustrierte Publikation zum belgischen Kletterer und König Albert Ier mit allen Gewinnern des Albert Mountain Award seit 1994. Erhältlich im ALPS für Fr. 20.- (plus Porto) bei raphaela.bigler@alps.museum.

Alle «Bücher der Woche» unter: www.bergliteratur.ch

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