Balanceakt hoch über dem Tessin

Im Alter wird Gleichgewicht zum Problem. Sei es am Berg oder auf dem Parkett. Trainingstour für eine Tangotänzerin, 70 Jahre minus 1 Tag alt.

Unser Führer hat seinen Rucksack vergessen. Auch das kommt vor im Alter – oder auch bei Jüngeren. So gibt’s auf der Cima di Sassello genau einen Viertel Salami und einen halben Apfel pro Person, das feine Tessinerbrot gibt’s dann zum Znacht. Nun ja, nach zwei Stunden Aufstieg bei mässiger Hitze genügt das auch für vier sportliche Oldies.

Nun aber folgt das Glanzstück der Tour. Die «Polenmauer», die sich über den Grat gegen die Forcarella hinzieht, einen guten Kilometer lang. Aus tonnenschweren trockenen Gneisplatten gefügt, die schwersten zuoberst, beidseits die Mauer überragend. Wo man diese Brocken hergeholt hat und wie auf die anderthalb Meter hohe Mauer hinaufbefördert, das können wir uns nur schwer vorstellen. Während wir über die Mauer balancieren, Fuss vor Fuss, denken wir an den Bau der Pyramiden oder der Chinesischen Mauer. Stellen uns ein Heer von Sklaven vor, das hier ameisengleich mit Flaschenzügen und Stemmeisen monatelang geschuftet hat, bei Hitze, Kälte, Regen und Sturm. Bewacht und angetrieben von Aufsehern.

Es waren keine Sklaven, sondern internierte polnische Soldaten. Gestrandet auf der Insel Schweiz während des Zweiten Weltkriegs. Sie bauten Strassen (450 Kilometer, unter anderem am Sustenpass), bauten oder renovierten Brücken, rodeten Alpen (zum Beispiel Meerenalp), leisteten auch sonst viel Nützliches. Welchem Nutzen allerdings dieses gewaltige Bauwerk gedient haben könnte, bleibt schleierhaft. Schutzzaun gegen Geissen oder Waldbrände? Zu beidem taugt sie wohl kaum. Vielleicht einfach Arbeitstherapie für Heimwehkranke Fremde, die man in die Einsamkeit der Tessiner Berge verbannt hatte. Alles wäre noch Gegenstand vertiefter Forschung.

Leider ist das spektakuläre Bauwerk da und dort schon am Zerfallen, wer es pflegt ist unklar. Es fehlt auch ein schlichtes Gedenktäfelchen. Das bombastische Gipfelkreuz auf dem Sassariente dient wohl anderem Zweck. Obwohl: die Polen waren ja mehrheitlich katholisch wie die Einheimischen. Unser Führer findet, die Tour sei eine der schönsten kleinen Wanderungen im Tessin. Ein Balanceakt über ein historisches Bauwerk. Manchmal ziehen wir es vor, neben der Mauer zu wandern, doch die meiste Strecke schaffen wir in luftiger Balance, manchmal mit den Händen stützend oder gar rückwärts, wenn es steil wird. Doch der Gleichgewichtstest ist bestanden, wir haben es geschafft. Ob hier schon mal jemand hinuntergefallen ist?

Zum Abschluss geht’s mit Ketten und über Stufen hinauf auf die Spitze des Sassariente, ein kleines Matterhorn mit weiter Aussicht übers Tessin und bis zum Monte-Rosa-Massiv. Dazu nochmals einen Viertel Salametti und einen halben Apfel. Das muss reichen für den steilen und ruppigen Abstieg bis ins nächsten Grotto.

Ein Sommerabend auf dem Balkon

Der Balkon ist wohl zweihundert Meter lang, zwanzig breit. Phantastischer Blick auf die Berge und den See. Was will man mehr? Kleine Reise in die Vergangenheit.

Wir sind dem Wasser entstiegen, wie einst das Leben. Kühl, trotz grosser Hitze. Schon beim Schwimmen haben wir hinaufgeschaut, hoch oben der Balkon, an die gelbgraue Wand geklebt, noch immer im Sonnenglast. Übermorgen ist der längste Tag. Und ich wollte das noch einmal erleben. Einen Sommerabend auf der Galerie. Wie damals, wie in unvergesslichen Tagen.
Das Thermometer bei den Eisenklammern am Zustieg zeigt noch immer dreissig Grad. (Wer hat das eigentlich an die Wand geklebt?) Kein Mensch zu sehen, ist ja wohl klar. Bei dieser Hitze! Trotzdem wundern wir uns, gab es doch eine Zeit, wo «mann/frau» sich traf, an Sommerabenden nach der Arbeit oder dem Baden. Damit es sich anfühlt wie damals, haben wir ein Auto gemietet. Sonst kommen wir im Sommer am Morgen, wenn der Balkon noch im Schatten liegt, die Wand dahinter ausgekühlt. Nur selten Kletterer am Werk. «Triathlon» nennen wir solche Expeditionen. Wir kommen mit dem Bus, wandern die Strasse hinab, klettern, wandern weiter zum Seeufer, Lago Mio, Sprung ins Wasser. Wandern, klettern, schwimmen.
Heute jedoch sind wir aus dem Wasser gekommen, während der ersten Route sind unsere Körper noch frisch. Dann staut sich die Hitze. Trotz Schatten. Roter Kopf, schweissige Hände. Wir bleiben allein. Ein Spinner wohl, der nicht anders kann. Läuft dem Vergangenen hinterher, mit seiner geduldigen Begleiterin. Engelsgeduldig. Doch alles muss stimmen. Und stimmt doch nicht. «Die alten Strassen noch …» Wir denken an die Freunde, Freundinnen, die jetzt anderswo sind. In einer Hütte, hoch im Gebirge vielleicht. Der Mürtschenstock im Abendlicht gegenüber, er steht wie immer. Bleibt uns treu, bleibt uns verbunden. Ein Satz fällt mir ein. «Melancholie ist die Schwester der Nostalgie.»
Dann wandern wir durch den Wald hinab, die Luft noch immer drückend, schwül. Hoffentlich keine Zecken, diesmal! Das Bad im See frischt auf. Dann noch eine winzige Enttäuschung. Die Küche im Lago Mio ist geschlossen, keine Bratwurst mehr auf dem Grill. Ein letzter Nussgipfel noch zum Bier, nicht ganz stilecht und schon ein bisschen trocken. Nochmals schwimmen, Kaffee. Dann ins Auto, heimwärts.

Rund um den Mürtschen

Der Mürtschen ist unser Kailash, immer mal wieder wandern wir rundum. Ob’s zur Erleuchtung reicht, ist nicht sicher. Bestimmt aber zur Erbauung und Ermüdung.

«Nach der 13. Umrundung des Kailash bekommt der Pilger Zutritt zur inneren Kora. Vorgebliches Ziel jedes Buddhisten sei es, den Kailash 108-mal zu umrunden. Wer dies schafft, der erlangt nach buddhistischer Lehre die unmittelbare Erleuchtung.» (Wikipedia.)
Wir sind keine Buddhisten und glauben an keine Heiligen, doch der Berg, an dessen Fuss wir 21 Jahre lang lebten (also heilige 3 mal 7 Jahre), ist und doch so etwas wie heilig geworden. Mindestens einmal im Jahr hinauf und einmal rundum, damals. Heute mit einem Freund aus Kolumbien, der gut zu Fuss ist. Seine tägliche Trainingsstrecke im 2640 Meter hohen Bogotà beträgt 400 Höhenmeter.
Durch Obstalden und rasch an unserem ehemaligen Haus vorbei, ein Blick in den Garten, der gepflegt erscheint und für Kinder mit allerhand Spielgerät ausgestattet, aber verlassen wie der Rest des Dorfes. Sonntagmorgen, schon wird es heiss. Der Aufstieg zum Glück zum Teil durch Wald, fällt auch leicht durch Gespräche, Erinnerungen. Lange Geschichten verbinden uns.
Im Beizli auf dem Hüttenberg meldet sich auch niemand auf unser Rufen, gern hätten wir Steffi begrüsst. Die Wähe steht bereit und duftet, eine Tafel verkündet, das Beizli sei offen ab irgendwann bis 18 Uhr. Vielleicht ist sie am Heuen in den Hängen oben, wo eine Mähmaschine rattert und wir einst unsere Schwünge in den Pulverschnee zogen.
Kleiner historischer Exkurs auf der Meerenalp für Damen aus Konstanz, deren Führer auch nicht weiss, dass hier Internierte Dienstverweigerer im Zweiten Weltkrieg rodeten und Kartoffeln pflanzten. Staunend betrachten sie die eingemeisselte Inschrift auf einem Felszacken, wundern sich auch über den Fehler in der Rechtschreibung: Alprhodung.
Statt der Geschichte widmen wir uns dann der Botanik. Wie unterscheidet man Germer und gelben Enzian? Sie blühen noch nicht, dafür viel Knabenkraut und blauer Enzian und viel Weiteres, Buntes rund um den Robmen. Wie unterscheiden sich Arven und Föhren? Das ist später, gegen Obermürtschen, die Frage. Zur Mürtschenfurggel hin, dem höchsten Punkt der Wanderung, interessieren uns Gesteine. Kalk, Karst, Urgestein, Verrucano.
Die Wanderung rund um den Mürtschen ist ein Gang durch Naturwunder, eine Anbetung der Schöpfung in ihrem eigenen Namen, ohne Priester oder Heilige. Die Erleuchtung ist das Erlebnis selbst.
Nun also bergab, die Knie spüren es, doch die Stöcke bleiben im Rucksack. Wir schaffen das noch immer. Wir bewundern eine vielfarbige Viehherde, schwarz, braun, weiss, gross und klein, bunt gemischt, ein Symbol friedlicher Koexistenz. Unser freund filmt und freut sich am klingenden Konzert der Kuhglocken. Wenn den Auslandschweizer in Bogotà das Heimweh übermannt, wird er zum Smarthphone greifen und dem Glockengeläut der friedlichen Schweizer Kühe lauschen.
Kurze Rast im Beizli am Talsee, wo wir auch Susanne noch begrüssen können, die Mutter der Wirtin. Die mir auch noch das Du anbietet, eine Ehre für den Zu- und wieder Wegzüger. Der nun wieder wegzieht, mit dem Bus nach Näfels hinab, wo es im Kiosk feine einheimische Glacé gibt.

In der Pfalz

Heisse Tage im sagenhaften Sandsteinfelsenland. Auf Himmelsleitern hoch über weiten Wäldern.

«Ich geh in mei Palz un trink Wei.» Ich erinnere mich nicht, woher ich dieses Lied kenne, aber es geht mir dauern durch den Kopf. Doch wir sind nicht wegen dem Pfälzer Wein hergekommen, sondern wegen den Felsen, den bizarr geformten rötlichen Sandsteingebilden, die da und dort aus den Wäldern ragen, die sich über die Hügel dahinziehen. Manchmal ist es Kein Fels, sondern ein Schloss oder Fels und Burg in einem, wie beim Drachenfels, an dem wir am Morgen kletterten.
Nachmittags klettern wir am Heidenpfeiler, mit 60 Metern höchste Wand des Gebiets, ziemlich direkt der brennenden Sonne ausgesetzt. Hie und da ein kühler Lufthauch. Muss ja sein, auf einer Route, die Himmelsleiter heisst, ein «Pflichtklassiker» gemäss Führerbuch. Das ist so dick wie ein Altes Neues Testament zusammen. Hunderte Routen also und keine leichte darunter, sagt Robert.
Die erste Seillänge der Himmelsleiter ist weder Leiter noch himmlisch, ziemlich vermoost, wird wohl kaum mehr geklettert, trotz Pflicht. Zu deren Erfüllung genügen offenbar die zwei oberen Seillängen, wo es dann immer luftiger wird. Die erste zu Beginn auch noch moosig, Griffe und Tritte jedoch geputzt – hoffentlich keine seltenen Moose! Dann steilt sich die Sache auf, wird krass überhängend und ausgesetzt und streng. Es scheint, dass in der Pfalz alle Routen mit unmöglichen Überhängen enden durch Risse führen, die einem schon beim Hinschauen Angst machen. Gut ist Freund Robert ein in zig Bigwalls erfahrener Friend- und Keileleger. Das geht so schnell, ich kann kaum zuschauen, wie er die Geräte setzt. Muss dann auch nicht vorsteigen, da ich immer die Ausrede finde, die Sicherungen herausholen gehe im Nachstieg besser.
Während wir also auf der Felsenleiter dem Himmel zustreben, wacht am Wandfuss Roberts Hund über unsere Rucksäcke und verbellt von Zeit zu Zeit Räuber und friedliche Kletterer oder Wanderer. Zur Strafe muss ihm Robert am Abend ein paar Dutzend Zecken aus dem Fell holen – wir sind zum Glück verschont geblieben.
Verbellt wurde übrigens auch Robert am Morgen, nicht von einem Hund, sondern von einem Kletterer, der auf sein Magnesiasäcklein zeigte: «Magnesia ist hier nicht erlaubt!»
«Also verboten?»
«Nein, nicht verboten, doch nicht erlaubt.»
Ein juristisch komplexes Problem also. Der strenge Felspolizist – Robert stufte ihn als Oberlehrer ein, und da er selber den Titel «Studiendirektor» trägt, kann er nicht weit daneben liegen. Der Mann kontrollierte nun tatsächlich den Inhalt von Roberts Magnesiasäcklein. Es war leer. Robert benutzt flüssiges Magnesia, aber das sei ein noch schlimmeres Vergehen, befand der grimmige Oberkletterer. Die Griffe würden auf ewige Zeiten zugepappt. Er wiederholte das, bis ihn seine Partnerin sanft zum Weitergehen aufforderte.
Also gut, wir haben beim Klettern viele Magnesiaspuren angetroffen und uns an offenbar zugepappten Griffen ganz gut festgehalten. Und uns an der Anekdote mit dem Pfälzer Felspolizisten bei echtem Pfälzer «Wei» auch noch köstlich amüsiert. Nicht nur illegal Magnesia verwendet, sondern auch auf einem illegalen Zeltplatz übernachtet. So wie einst die echten Räuber in diesem Land, die man dann auch auf echte Himmelsleitern geschickt hat, nämlich auf Schafott.

Belchenflue

Jura, warum nicht mal? Wandern ist angesagt, schönes Wetter auch, fast zu heiss eigentlich. Und literarische Spuren gibt’s auch noch.

Der Kaffee im Avec am Bahnhof in Sissach ist, na ja…, wir haben ihn getrunken. Das Maisbrötli «frisch von gestern» gegessen. Den Weg zum Aufstieg auf den Zunzgerberg gefunden. Im Wald ist’s kühl, lauschig. Später dann dehnen sich auf der Höhe Getreidefelder, Kirschplantagen, sogar mit Früchten, also offenbar vom grossen Frost verschont. Bei einem Bauernhof kaufen wir ein Gläschen Jurahonig, werfen die Münzen ins Kässeli. Der Wanderführer, in dem wir die Route gefunden haben, warnt vor ein paar Hundert Metern Asphalt, eine «Durststrecke» – die asphaltierten Zufahrten zu den Höfen verschweigt er. Wir wandern dann halt manchmal im Gras neben der Strasse, ein scheues Pferd weicht uns aus. Und dann kommt auch wieder Wald, Schatten. Schliesslich entscheiden wir uns für das Bergrestaurant Oberbölchen, lassen den Gratweg rechts liegen, da der Durst inzwischen recht plagt und der Proviantmeister den Kalorienbedarf für 20 Kilometer Strecke und 1000 Meter Aufstieg irgendwie falsch berechnet hat. Dass das Haus am Berg aber auch Rastplatz für Töfffahrer und motorisierte Rentner und Familien ist, haben wir im Führerbuch und auf der Landkarte nicht so genau mitbekommen. Immerhin, der Kellner ist freundlich, der Nussgipfel klein aber nicht unfein. Also weiter, steil hoch, im Sound der kurvigen Passstrasse.

Die Belchenflue, wir wissen es, war der erste Gipfel des berühmten Bergsteigers und Kommunisten Lorenz Saladin, der uns zeitweise doch ziemlich beschäftigt hat. Wir wandern also auf seinen Spuren. Ausführlich schildert seine Biografin Annemarie Schwarzenbach, wie Lenz als kleiner Bub mit seinem älteren Bruder Sepp aufbrach, um die «Böchefuä» zu besteigen. Hunger litten sie und Durst nach dem langen Marsch durchs Waldenburgertal hinauf. Das Angebot eines Bauern, sie könnten bei ihm übernachten und Milch bekommen, lehnten sie ab, marschierten unentwegt weiter. Annemarie Schwarzenbach schreibt:

«Es war stockfinster, als sie schliesslich auf dem Gipfel ihres grossen Berges anlangten. Lenz klagte ein bisschen, er war durstig und hungrig, die Nacht kalt und einsam. Den beiden todmüden Buben sank der Mut. Dem Älteren, selber den Tränen nahe, fiel ein, zu sagen: ‹Aber du darfst nicht heulen, Lenz›, und der Kleine antwortete verständig: ‹Nein, sonst sagt der Bauer wieder, wir seien Knöpfe!› Dann legten sie sich auf dem Waldboden nieder, Sepp nahm den jüngeren Bruder in den Arm, sie deckten sich mit dem Kittel zu, und als sie erwachten, stand die Sonne schon hoch am Himmel. Lenz stellte es sofort fest: ‹Jetzt ist die Sonne früher als wir aufgestanden!› Einen Augenblick schien es ihnen, sie seien um den eigentlichen Sieg und Höhepunkt des grossen Abenteuers betrogen. Aber sie standen auf dem Gipfel, unter ihnen verzog sich der Nebel, weithin konnten sie Täler, Felder, Wiesen, Dörfer und einen Flusslauf überschauen, die Sonne wärmte ihre steifen Glieder – und sie hatten den grossen Berg bestiegen! Später meldete sich der Hunger; ein bisschen besorgt, aber noch lange nicht entmutigt, machten sie sich auf den Heimweg.»

Die Belchenflue war Lenz Saladins erster «grosser Berg», viele weiter folgten bis zum letzten, dem Khan Tengri, nach dessen Besteigung er an Erfrierungen starb und 1936 am Fuss des Iniltschek-Gletschers sein Grab fand, das lange Jahre verschollen blieb.

So denken ich also auf der felsigen Spitze dieser Fluh an den vor 81 Jahren Verstorbenen, für und über den ich zwei Bücher herausgegeben habe: Die Neuauflage der Biografie von Schwarzenbach und ein Fotobuch mit Texten und Recherchen, zusammen mit Robert Steiner. Ein feiner Wind weht auf dem Gipfel, die Schweizerfahne flattert. Auf dem Alpenzeiger orten wir weit im Osten im Dunst den Säntis und stellen uns vor, Tausende von Kilometern weiter in jener Richtung rage der Siebentausender Khan Tengri in den blauen Himmel Kirgistans und neben ihm eine Schneekuppe, die den Namen Pik Saladin trägt.

Der Abstieg durchs heisse Dürsteltal hinab nach Langenbruck dehnt sich qualvoll. Wir meiden den Wanderweg an der prallen Sonne, wandern lieber auf der Asphaltstrasse, die zum Teil im Schatten liegt. Langenbruck macht uns dann einen eher zwiespältigen Eindruck, etwas heruntergekommene Häuser an der Hauptstrasse, ein seltsames Militärmuseum, eine staubige Baustelle. Wir sitzen in einem kleinen Park, holen im Coop eine Flasche Schorle, pflegen unsere wunden Füsse.

Der Krallgriff

Alles hat seine Geschichte, selbst ein winziger Griff im Fels. Ein Wieder-Ertasten im steinernen Mikrokosmos.

Ein Griff ist ein Griff ist ein Griff. Gertrude Stein lässt grüssen (eine Rose ist eine Rose…). Dieser Wand ist aus Stein, doch hier wachsen keine Rosen. Allenfalls Hauswurz oder Habichtskraut. Den Griff hat einst meine Tochter entdeckt, mehr als ein Vierteljahrhundert ist’s her. Wir rangen um die Route und diese Stelle war die Crux. Hoch oben in der Wand der Halbmondgriff, den zu erreichen das Problem darstellte. Höher noch als der Mond am Himmel, so erschien er uns, so unerreichbar. Links ein abschüssiger glitschiger winziger Tritt, auf dem selbst eine Fliege den Halt verlieren würde. Wir versuchten es trotzdem, versuchten es, versuchten es und suchten, suchten. Bis meine Tochter diese winzige scharfe Braue aus Stein entdeckte, das heisst, ertastete, die wir in der Folge Krallgriff nannten. Ihre etwas zierlichen Finger passten in die Vertiefung hinter der steinernen Braue. Ich konnte meine Fingerkuppen auf die feine Kante pressen, so dass es schnitt und schmerzte aber für ein paar Sekunden Halt gab. Gerade so lange, bis ich mit etwas Dynamik hochschnellen, den Halbmond packen und einen kräftigen Seitenzug anschliessen konnte.

Damals entwickelte ich eine ganz neue Beziehung zum Fels, zum Stein. Statt den grossen Linien, den Graten und Pfeilern und Wänden begann mich der Mikrokosmos zu interessieren, die Feinstruktur, die beim Klettern zur Partitur wird. Melodie, Musik, Rhythmus, Tanz. Den Griffen und Tritten einer Crux Namen geben, hat einmal ein Kletterdidaktiker empfohlen. So kann man sich die Abläufe einprägen, die Partituren. Die Wand wird zum Text, zur Notenschrift aus Stein.

Wie oft habe ich diesen Krallgriff schon ertastet, mich an ihn gekrallt, jedes Mal wohl an meine Tochter gedacht, die jetzt gerade mit ihrem Partner und ihrem kleinen Mädchen nach Sardinien fliegt. Nein, nicht zum Klettern. So, wie das Leben halt spielt.

Ich nun spiele das Spiel an der Wand. Die Partitur, Krallgriff, abschüssiger Tritt, Dynamo, Halbmond, Seitenzug, Untergriff und dann an die Schuppe. Man hat mich gefilmt, fotografiert auf dieser Route. Doch vor einigen Wochen, da war es so weit, dass ich den Krallgriff nicht mehr krallen mochte. Es ging nicht, ich brach einen Fingernagel. Es half nichts. Der Anfang vom Ende, dachte ich. Ich schaffte die Route nicht mehr. Hatte wochenlang Alpträume, stellte mir in schlaflosen Nächten vor, wie ich da stehen würde, nochmals den Griff ertasten, nochmals versuchen den Halbmond zu erreichen, nochmals scheitern. Einmal ist es so weit, unweigerlich, es ist unvermeidlich. Der Himmel ist zu hoch für dich geworden.

Jetzt taste ich nach der Kante und sie will mir noch kleiner, noch feiner vorkommen als je. Unmöglich, denke ich, vielleicht ist da etwas abgebrochen oder gebröckelt. Ich taste nach der besten Stelle, drücke die Finger hinein, dass ich fast schreie vor Schmerz, aber ich gebe nicht auf, strecke mich, halte den Halbmond, den Untergriff, die Schuppe. Noch geht es, es geht noch. Bis zum nächsten Mal.

Falesia del Gorilla

Wieder mal Frühling in Finale. Diesmal unter anderem in tierischen Gebieten: Falesia dei Tre Porcellini, Falesia del Gorilla. Letztere für uns Neuland.

Warum diese Wand nach einem Gorilla benannt ist, bleibt schleierhaft. Na ja, irgend einen Namen muss sie ja haben. Der sie eingerichtet hat, heisst übrigens Delfino. Noch so ein Tier. Ein bisschen ängstlich, scheint es. Jedenfalls kann auch der zittrige Grossvater fast jeden zweiten Haken auslassen, so dicht hat sie der Delfin gesetzt. Vielleicht auch aus reiner Menschenliebe, man weiss ja, Delfine sind freundlich mit ihren nahen Verwandten.
Heiss ist es schon hier nachmittags. Wir schon etwas müde in den Armen von einem harten Versuch an der Bastionata di Boragni. Drei junge Italos empfangen uns gleich mit freundlichem «buongiorno» und «scusate», da sie ihr Equipment den ganzen Wandfuss entlang verstreut haben. Woher wir kommen? Sie aus «tutta Italia», Genova, Albenga, Sicilia.
Junges Publikum, da werden die Alten wieder lebendig. Und als Christa einen überhängenden Einstieg mit perfekter Schrägzugtechnik meistert, zollen sie Applaus.
«La signora è settanta», erkläre ich stolz. Die drei Jungs wollen es nicht glauben. Als Christa wieder am Boden ist, kommen sie herbei, wollen das Kletterwunder aus der Nähe betrachten.
Die Wand, ja, sehr nett und griffig. Ein moderates Gebiet, familientauglich. Erst vor zwei Jahren entdeckt, zuvor in dichtem Gehölz versteckt. Für uns habe ich es zufällig in einer Nummer von «Klettern» entdeckt die irgendwo herumlag, in einem Artikel unseres Freundes Marco Tomassini. «Einer der schönsten Klettergärten, die der unermüdliche Giorgio Delfino eingerichtet hat», schreibt er. Und: man sollte 20 Exen dabei haben. Nun, ich hab’s auch mit meinen 14 geschafft.
Der Wandfuss ist tüchtig ausgeholzt, der Zustieg perfekt durchs Gebüsch gebahnt, markiert und wo es ein bisschen steiler wird, hat der unermüdliche Delfino Fixseile gespannt. Beim Abstieg sind wir Alten doch dankbar für die Gehhilfe.
Unten beim Steinbruch erinnern wir uns wie immer, wenn wir hier vorbeikommen, an unseren ersten Besuch in Finale vor 43 Jahren. Mit unserem halbjährigen Claudio, der von der Frau des Bildhauers, der damals im Steinbruch arbeitete, einen Stapel Windeln bekam. Keine Idee davon, dass wir hier dereinst klettern würden, als siebzigjährige Grosseltern. Der Steinbruch ist inzwischen verlassen, schade eigentlich.
Das Auto, an der Strasse parkiert, ist unversehrt. Obwohl Marco im Artikel vor Dieben warnt, die hier schon zugeschlagen hätte. Brösel von Autoscheiben zeugen davon.

Wasserwunder

Ohne Wasser keine Berge, ohne Berge kein Wasser. Das haben wir ja schon in der Schule gelernt. Hier geht’s also bergab, bzw. bachab. Auf dem Rhein oder durchs Küsnachter Tobel und 21 weiter Zürcher Tobels oder Töbeli. Was interessanter ist, muss jeder, jede für sich entscheiden. Oder einfach auf dem Sofa sitzen bleiben und beides per Bildband geniessen. Allenfalls dann noch ins Alpine Museum zur Wasserausstellung am Ufer der Aare.

„Küsnacht (427 m), grosses schönes Dorf mit 4100 Einw., Kantonales Lehrerseminar, schöner Spazierweg ins wildromantische Küsnachter Tobel.“

So preist „Bürgis Illustr. Reiseführer – Sommer in der Schweiz“, 1910 erstmals und 1913 in dritter erweiterter Auflage erschienen, das Dorf Küsnacht am rechten Ufer des Zürichsees. Dort landen wir nach der Wanderung von der Forch durch das schon damals als wildromantisch angepriesene Küsnachter Tobel. Vorbei am 250 Tonnen schweren, 5 Meter hohen Nagelfluhblock, der am 23. April 2013 aus der Schluchtwand herunterpurzelte und genau zwischen Wanderweg und Dorfbach liegen blieb – besser hätte es dieser sogenannte Ausreisser nicht machen können. Zumal er in Form und Grösse erst noch dem Alexanderstein weiter unten im Tobel gleicht; dieser Felsblock kommt allerdings von weit her, vom Hausstock in den Glarner Alpen, und der Linthgletscher hat ihn in rund 400 Jahren hertransportiert und dann vor rund 15000 Jahren liegengelassen, als er abschmolz. Diesen erratischen Block aus Taveyannaz-Sandstein nannte man früher „Wöschhüslistein“; er erhielt den heutigen Namen zu Ehren des Küsnachter Geologen Alexander Wettstein, der 1887 zusammen mit fünf Gefährten, darunter seinem Bruder, an der Jungfrau verunglückte.

Alpine, ja alpinistische Spuren also im Küsnachter Tobel, an dessen Ausgang 65 nummerierte Blöcke aus Baugruben der Umgebung ausgestellt sind. Mit der Liste vor Ort kann man einen schieferigen Siltstein von einem dichten Kalk mit gelbem Ankerit unterscheiden; die Steine sehen je nach Licht und Bemoosung allerdings ziemlich ähnlich aus. Vorne im Küsnachter Horn, dem vom Dorfbach aufgeschütteten Delta, liegt nochmals ein Findling im Kieselstrand, umspült von den Wellen, welche die Kursschiffe auslösen. Genau dort können wir je nach Jahreszeit ein kaltes oder warmes Bad nehmen, bevor wir dann in der „Sonne“ nebenan auf diese feine Wanderung durch das längste Tobel am Pfannenstiel anstossen.

Und auf ein Buch, das dieses Tobel und zahlreiche andere mit grossartigen Fotos, klugen Texten, präzisen Karten, Profilen und Informationen vorstellt: „Wasserwunder. 22 verwunschene Tobelwanderungen im Kanton Zürich“ von Michel Brunner und Ueli Brunner. So geheimnisvoll und gleichzeitig zu wünschenswert zu jeder Jahreszeit sah man den bevölkerungsreichsten Kanton der Schweiz noch nie. Genau: Dass er eben mehr als Häuser und Hallen, Strassen und Schienen, Flugplätze und Fabriken aufweist, zeigt dieser Bildbandführer. In diesem Fall eine durch das Wasser geprägte Natur, in die wir nun mit diesem Werk eintauchen können, zuerst Seite um Seite, später hoffentlich Schritt für Schritt.

Wenn wir schon grad am Wasser wandern oder weilen: Ein neuer Fotoband widmet sich mit dem schön doppelsinnigen Titel „Bilderstrom“ einem der berühmtesten Flüsse Europas, dem Rhein, kapitelweise von heute bis zu den ersten Aufnahmen des Stromes von Charles Marville mit der Festung Ehrenbreitstein, der Burg Katz, der Ruine Godesburg und dem Siebengebirge dahinter – alles Örtlichkeiten, die den Schweizern in Rheinsachen weniger geläufig sind. Die ausgewählten Werke der 60 Fotografen zeigen den 1232 Kilometer langen Fluss fast ausschliesslich auf seinem deutschen Abschnitt. Immerhin: Die Kölner Fotografin Ruth Hallensleben (1898–1977) ging über den Rheinfall hinaus bis zum jungen Vorderrhein, und Jos Schmid wässerte im letzten Jahr eine Polaroidemulsion der Vorderrheinquelle in derjenigen des Hinterrheins.

Der Fotoband „Bilderstrom“ erschien zur gleichnamigen Ausstellung im LVT-LandesMuseum Bonn. Sie ging im Januar 2017 zu Ende. Wer sich aber für das Thema „Wasser“ interessiert, muss aarewärts nach Bern reisen, ins Alpine Museum zur grossen Ausstellung „Wasser unser“.

Michel Brunner, Ueli Brunner: Wasserwunder. 22 verwunschene Tobelwanderungen im Kanton Zürich. AS Verlag, Zürich 2016. Fr. 48.- www.as-verlag.ch

Bilderstrom: Der Rhein und die Fotografie 2016–1853. Herausgegeben von Christoph Schaden. Hatje Cantz Verlag, Berlin 2016, € 29.80. www.hatjecantz.de

Wasser unser. Sechs Entwürfe für die Zukunft. Sonderausstellung im Alpinen Museum der Schweiz in Bern vom 27. Oktober 2016 bis 7. Januar 2018. www.alpinesmuseum.ch

Gulmen solo

Die Sonne leckt schon kräftig am Schnee. Ob der Gulmen noch geht? Ein einsamer Versuch.

Mit Partnerin wäre ich jetzt auf der Galerie. Zwei Autos stehen da, irgendwo hängt ein Freak im Fels. Vielleicht ist es ja doch zu kalt, etwas Dunst liegt über dem Nebel. Beim Fellen Richtung Gulmen beginne ich doch schön zu schwitzen. Die Spur ist schon verkrustet, es tropft von den Scheunendächern. (Diese alten Scheunen oder Ställe von Amden, silbrig verwittert, architektonische Bijous eigentlich, nur weiss es niemand.)
Gelegentlich rauscht mir eine Skifahrerin entgegen. Heute ist offenbar Frauentag. Wie die schwingen im weichen Schnee, so leicht und elegant! Und wie die gut aussehen in ihren bunten Skianzügen und weissen Stirnbändern, welche ihre langen Haare bändigen. Freund X kommt mir in den Sinn, der sich so sehnt nach einer sportlichen Partnerin. Vielleicht sollte er es mal mit dem Gulmen versuchen, statt mit Internet.
Vor dem Schlusshang dope ich mich mit Traubenzucker und Banane und gezuckerten Tee aus der Thermos. Mittendrin im Steilen kämpfen sich vier Menschen etwas umständlich in die Höhe. Frauen, klar doch. Die werde ich noch überholen, nehme ich mir vor. Also los, aber dann stockt mein Elan doch wieder. Endlos einfach, dieser blöde Hang. Mit zwei oder drei Halts zum Atemschöpfen und Traubenzucker einwerfen schaffe ich es dann doch bis zum Kreuz, und weil dort schon ein paar Leute sitzen, auch noch auf den Gipfel. Kurz nach den vier Damen, die Schneeschuhe tragen. Wie kann man nur! Bei diesem Schnee! Ein Mann kommt herauf, in gewöhnlichem Schuhwerk, ohne Probleme. (Wieder mal der lebende Beweis, dass Schneeschuhe die überflüssigste Erfindung der Outdoor-Industrie sind, gleich nach den Wanderstöcken. Sein Begleiter mit Schneeschuhen erzählt, sie hätten sich per Zufall getroffen, nach dreissig Jahren. Wiedersehen auf dem Gulmen. Wir sind ergriffen, gratulieren.
Dann geht das grosse Fotografieren los. Die Männer die Frauen, die Frauen die Männer, schön malerisch neben dem Wegweiser, der den Gipfel ziert. Ich mache ein Selfie, aber das wird dann doch ziemlich schief. Aber ohne Gipfelbeweis geht nichts mehr, seit Ueli Steck ohne Foto von der Annapurna zurückgekommen ist. Seither ist sein Ruf etwas angekratzt. Selbst Messner zweifelt. Also gut, schief oder nicht, ich habe den Beweis.
Kann beruhigt abfahren. Der Hang ist eklig verspurt und verkrustet. Weiter unten dann wunderbar weicher Schnee, fast sulzig. Ich fahre ohne Halt bis zur Bushaltestelle. Sitze da glücklich an der Sonne auf einer Mauer, verspeise mein Brot und trinke meinen Tee. Vielleicht war’s die letzte Skitour dieses Winters.

Hüenerchopf im Schnee

Da ist noch eine Rechnung offen. Tausend Meter Aufstieg auf Fellen. Schaffe ich das noch?

Hüeneri, so nennen ihn die Einheimischen. Ein zahmer Skigipfel, fast lawinensicher. Aufstieg zeitweise durch lichten Wald, etwas steilere Hänge, flachere Alpgelände. Die Churfirsten, Alvier und Gonzen im Rücken. «Lieber die Schneegebirge im Rücken, als die bösen Menschen.» Sowas sagt Wilhelm Tell nach Schiller. Wäre ja ziemlich aktuell heute, aber ich schaue ohnehin nicht zurück (schon wieder ein literarisches Zitat, Ingeborg Bachmann), ich schaue vor mir auf die Spur. Vergesse Trump und Assad und Co. Meine Familie, bzw. ein Teil meiner engeren Familie, zieht in schönem Schritt voran. Steighilfen ausklappen. Andere überholen uns, sind wohl jünger. Macht nichts, kein Leistungsstress (den hatte ich letzte Nacht im Traum). Und doch: ich will diesen Hüeneri diesmal schaffen! Vor zwei Jahren, in gleicher Formation, musste mir Christa den Rucksack abnehmen, für die letzten hundert oder zweihundert Meter, die ich dann nur mit grosser Mühe überhaupt schaffte. Welche Blamage für den grossen Alpinisten! Warum, das fand auch mein Hausarzt nicht heraus. Mal auf mal ab halt. Heut will ich jedenfalls auf den Gipfel. Da oben tummeln sich schon winzige Gestalten unter dem riesigen Kreuz. Oh, das ist noch weit! Lohnt sich das überhaupt?
Nein, lohnt sich nicht. Nebel fällt ein, Schneetreiben, nach dem strahlenden Morgen. Scharfer Wind über den Grat. Ein Steinmann, eine Art Vorgipfel. Die Felle weg, dann in die bodenlose Nebeltiefe getaucht, undeutlichen Spuren nach. Hoffentlich sind wir richtig. Der Schnee ist brettig. Da oben im Steilhang hätte ein Brett abgehen können, ein bisschen Angst hatte ich in der Querung. Aber da war ja eine Spur. Doch letztes Jahr, am Vilan, da war auch eine Spur und dann ging die Lawine trotzdem ab. Fünf Tote.
So Gedanken kommen einem halt einfach. Vielleicht nicht allen, aber mir halt. Nun ja, jetzt sind wir doch schon wieder unten bei der Alp. Sandwich, heisser Tee. Dann weiter. Die Hänge weiter unten ziemlich hoprig, zerfahren, also nicht Pulver pur. Aber immerhin, es geht ganz schön. Und das Gefühl, ich hätte es diesmal ganz sicher geschafft bis auf den Gipfel, bis zum grossen Kreuz, ohne Probleme. Die offene Rechnung von vorletztem Jahr ist beglichen. Das ist auch schön. Und in Sargans gibt’s ein nettes Café mit Konditorei. Noch schöner.