Feldberg

Eigentlich war gestern Montag Mondtag. Ergo fuhr ich per Seilbahn auf die Rigi und richtete meine Objektive Richtung Osten, um den Vollmond einzufangen, wie er, so hatte ich berechnet, am Säntis vorbeischweben würde. Das tat er dann auch, und auch ich tat, was ich musste. Doch mindestens so interessant war alles andere. Wie der Blick nach Norden. Hinter der Dampfsäule des Atomkraftwerks Leibstadt zeigte sich am rosa Horizont über dem Schwarzwald der höchste Baden-Württemberger, der Feldberg. Dann errötete er, dann verglühte er, dann wars Nacht. Rigi Scheidegg, 16. Dezember 2013.

Jura von innen

Bise: So heisst der Wind, der im Winter auf den Jurahöhen das Frieren lernt. Wie letzten Dienstag, von dessen Temperaturen selbst die Presse berichtete. Also nichts wie runter an einen windgeschützten Ort. Zum Beispiel in die Höhle des (Herrn) Brandt, zwischen Val de Travers und La Brévine. Und tatsächlich: Das Loch war schön warm und windstill. Allerdings auch finster: Licht muss man unbedingt selber mitnehmen. Grotte de Vers chez le Brandt, 26. November 2013.

Schöllenen

Die einen wissen es schon: Ich habe ein Faible für alpine Häuschen. Ich benutze sie nicht, ich sammle sie. In den letzten Tagen war wieder Pirsch. Eines der vielen Exemplare, die mir dabei vor die Linse gelaufen sind, ist hier zu sehen, gut versteckt hoch über der Schöllenen. Es duckt sich unter einem Lüftungspilz des Gotthard-Strassentunnels. Schöllenen, 7. Oktober 2013.

Sustenloch

Sommerskifahren am Sustenpass: Das war einmal. Ein Schlepplift war es, wenn mich nicht alles täuscht, und um ein Billett zu kaufen, das war wohl um 1980, Mitte August, musste man zuerst warten, bis der Skilift-Chef wieder mal an der Talstation vorbeikam – denn auch er war am Skifahren oder Sünnelen, die Überreste einer Brissago Blauband zwischen den Zähnen. Alles ist längst weg, Skilift, Schnee, Sommerskifahren. Nur die Beschriftung, die hat sich gut gehalten. Sustenloch, 7. Oktober 2013.

Hundstage

Noch liegen die letzten Klageworte zum nasskalten Wetter in der Luft, und schon stöhnt das Land wieder – diesmal weils zu warm ist. Sind das schon die Hundstage? Vielleicht vermag da ein Eishund etwas Trost und Abkühlung gewähren. Wie dieser hier, aus dem Berner Oberland – ein Exemplar aus dem Archiv. Rosenlauigletscher, Anfang Oktober 2004.

Simano

Hat der Niesen einen Hut, wird das Wetter gut… Solche und ähnliche Wetterregeln gibt’s überall dort, wo Berge herumstehen. Also auch im Tessin zum Beispiel, nur ist es dort genau umgekehrt: Se ‚l Simano al ghà ’n capèl, via la ranza e scià ‚l rastrèl. Was soviel heisst wie: Hat der Simano einen Hut, weg mit der Sense und her mit dem Rechen. Letzten Freitag hatte der Simano spätnachmittags wieder mal einen Hut – und eine Stunde später war alles nass. Olivone, 7. Juni 2013.