Selten fühle ich mich freier als in der Natur. Es gibt Orte, wo die Kraft masslos ist. Der Geist wird wach, die Sinne züngeln, selbst der Wille ist ungezähmt. © Annette Frommherz
wenn mich Unbekanntes entwurzelt
mich das Gewöhnliche verschlingt
wenn Wörter sich haltlos
und unverstanden breit machen
und mich all die Lasten umzingeln
fliehen die Gedanken
an starke Felsen
schützen hohe Wände
vor der Unvernunft
suche ich Vermisstes
am warmen Stein
Atemzüge gegen den Himmel
ein wenig näher mir selbst
weit unten
überschaubar
die Welt
so klein
dass ich sie verstehen kann
Flecken fliessen ineinander
Kanten lösen sich auf
was übrig bleibt vom Einerlei
ist weniger als halbes Nichts
über mir die Weite
die Freiheit verspricht
neben mir das Vertrauen
dass alles besser kommt
und in mir
lange ersehnt
das Herz
das sich öffnet
Para poli orea!
Nach den Ferien endlich Zeit, die verpasste Bergliteratur von Frommherz am Berg nachzulesen. Und als erstem gleich diesem kräftigen Gedicht voll Dynamik zu begegnen! Ich habe das Gefühl, die Zeilen wollen nicht gelesen bleiben, sondern sich in tönende Sprache ausdehnen. Bravo!