Schlechtes Wetter gibt es nicht, heisst es, nur schlechte Kleidung. Das tröstet uns wenig über das trübe Nass hinweg. Umso mehr heisst es jetzt: Optimistisch und entschlossen unter dem Regenhut hervorschauen. © Annette Frommherz
Angesagt waren eigentlich die stolzen Bündner Berge gewesen, doch das Wetter belehrte uns eines Besseren. Wie immer hat die Natur das Sagen und liess die Pläne, unsere schönen, einmal mehr durchkreuzen. So packe ich die Siebensachen für die Bergtouren wieder aus und die wenigen Utensilien in eine Tasche und fahre ins Bernische, wo das Wetter das gleiche ist und wo meine Schwoscht vor Urzeiten sesshaft geworden ist. Das Wiedersehen alleine macht schon glücklich, trübes Wetter hin oder her. Anderntags trauen wir uns doch vors Haus, im guten Glauben daran, der Regen möge uns nicht fortschwemmen. Unweit von Niederscherli ist ein Bach arg über sein Bord geflohen, hat Salatköpfe und Krautstiele und Zucchetti eines schmucken Bauerngartens mitgeschwemmt und allerlei anderes auch. Der Wanderweg ist abgesperrt. Wir machen einen gehörigen Bogen um den Bach und stürzen uns hinein in das untheatralische Abenteuer dieser voralpinen Wanderung, wie wir sie bald nennen werden. Wärmende Ortsnamen begleiten uns: Liebewil und Herzwil, wie gut das tut. Vorbei an triefenden Lindenbäumen und wuchtigen Bauernhäusern, vorüber am schwarzglänzenden Fell der Rinder, die unbeweglich dieses Wetter erdulden. Wie Vorhänge von Bindfäden löst sich der Regen vom Himmel, und die Wolken hängen so tief wie selten. Wir haben uns trotzig den Regenhosen widersetzt, sodass wir bald mit nassen Hosen vorlieb nehmen müssen. Die Luft riecht modrig und feucht wie der Keller in meiner Kindheit.
Dem Getreide hat das Wetter stark zugesetzt, schon beugen sich die schwarz durchsetzten Ähren ihrem Schicksal. Wir laufen mit Schirm und Charme durch die Weiler. Kein Misthaufen dampft, kein Huhn scharrt in der schlammigen Erde. Nicht einmal ein Hofhund mag uns bellend entgegenlaufen. Wir begegnen kaum einem Menschen, nur das Auto des Pöstlers überholt uns langsam, damit die Pfützen uns nicht noch mehr zusetzen. Er winkt uns zu, und sein mitleidiger Blick begleitet uns gedanklich noch eine ganze Weile. Das Wandern ist des Müllers Lust, vor allem bei schönem Wetter. Zwei Rehe fliehen in hohen Sätzen über ein Kornfeld. Wir wandern unbeirrt weiter zum nächsten Weiler, wo das Ortsschild von Mengestorf schon Moos angesetzt hat. Meine Schwoscht kennt den Weg wie ihre Hosentasche, so dass wir im Nebel und tropfend ohne GPS zurückfinden; zurück nach Niederscherli, das mir immer so lieblich daherkommt. Schlechtes Wetter? Gibt es nicht, aber nun sehnen wir uns nach einer Tasse heissen Kaffee.
Hallo Annette Schöner Bericht trotz schlechtem Wetter. Wir wollten auch etwas auf’s Beike aber eben nur wollte jeder Versuch scheiterte. Schlussendlich habe ich dann ein feines Abendessen gekkocht und Aprikosenkonfi mit Vanille gemacht Stefi meinte jedoch ich solle doch lieber eine Kuchen machen Konfi haben wir schon genügend. Heute machten wir eine kleines Biketürli auf zum Wildschloss oberhalb Vaduz und dann wurde zuhause ein Kaffee mit selber gemachtem Stachelbeereis geschlemmt. Jetzt gemütlich zuhause auf dem Balkon. Geniesse Deine Ferien bei Deiner Schwoscht. liebi Grüess us Frümse Lise und Stef