Das sagt der Bündner Bergsteiger Norbert „Noppa“ Joos am Schluss seines Buches. Wie wahr! Sein Ziel, alle 14 Achttausender ohne Sauerstoff zu besteigen, gibt er 2008 nach dem sechsten Versuch am Everest auf: „Weil das Leben zu schön ist, um es aufs Spiel zu setzen.“ Der Tod lauerte auf seiner bergsteigerischen Karriere oft nur um Seilbreite neben dem Leben. Zum Beispiel 1984, als ihm zusammen mit Erhard Loretan die erste Überschreitung der Annapurna im Alpinstil glückte – ein Markstein in der Geschichte des Himalaya- Bergsteigens. Oder 2006, als Norbert Joos nach der Besteigung des Kangchendzönga einen Gehirnschlag erlitt. Wie er wieder den Weg zurück in den Alltag und in steile Wände fand, davon erzählt dieses Buch auch. In Texten, die mehrheitlich Peter Schmid schrieb. Sowie in Gesprächen, die Karin Steinbach Tarnutzer mit Höhenbergsteigern wie Reinhold Messner und Ueli Steck, mit Tourenpartnern, mit der Familie sowie der Lebenspartnerin Renata Odoni geführt hat. So nähert man sich der sympathischen Persönlichkeit von Noppa aus unterschiedlichen Perspektiven – und mit tollen Fotos.
Norbert Joos: Auf die höchsten Berge der Welt. Verfasst von Karin Steinbach Tarnutzer und Peter Schmid. AS Verlag, Zürich 2008, Reihe Bergabenteuer, Fr. 45.-