Berge sind geduldig. Meine Unruhe mögen sie nicht. Berge zwingen mich zum Loslassen, bringen mich zum Schweigen und lassen mich vergessen, was wichtig schien. Ich finde Ruhe. Dort, wo die Täler weit unten liegen. © Annette Frommherz
Ich schlage die Zeit tot
wo sie noch lebt
Ich fülle die Lücken
die noch gestopft werden können
mit sinnlosen Tätigkeiten
von denen ich glaube
sie seien unentbehrlich
Ich renne der Hetze entgegen
und tue wichtig
klemme mir die Mappe unter den Arm
und sammle alle unnützen Dinge ein
die am Strassenrand liegen
Stress und Sorgen und Gleichgültigkeit
und stopfe sie in die Abflussrohre
Ich passe auf
dass ich nichts verpasse
Ich tue so
als wäre ich so
und führe Zwiegespräche
mit dem inneren Schweinehund
erhalte keine Antwort
nur das Gurgeln des Baches
und das Räuspern des Windes
lassen sich ein
und kehren den Spiess
Die Aussicht sieht mich
fordert mich auf
umzudenken
abzulenken
durchzuatmen
und ich schaue
bis es blendet
nichts verpasst
alles gefunden
was nicht bleibt
und doch mir erlaubt
mich hinzusetzen
zu nichts nutze
und die Hände
auf die Knie zu legen
Sehr schön diese Worte zu lesen an einem grauen Montagmorgen.