Glarner Wunderland

Da gat eim z‘Härz uf, beim Anschauen des Bildbandes «Glarner Wunderland». Warm ums Herz wird es einem aber auch heute Dienstag, 6. März, wenn zu Ehren des Kantonsheiligen Fridolin am Abend die Fridlisfüür angezündet werden.

Hüttenzauber
Auf grüner Matte wartet die Fridolinshütte auf die Gipfelstürmer, mit Herzen auf dem Fensterbrett und Kuchen auf dem Buffet. Seit 1923 steht sie an diesem Platz.“

Heute Dienstag, am Namenstag von Fridolin, dem Kantonsheiligen von Glarus, werden die weiss-rot-schwarzen Fensterläden der Fridolinshütte (2109 m) am Tödi dicht verriegelt sein, und Kuchen wird es dort erst wieder im Sommer geben. Am 6. März werden Gipfelstürmer in anderen Hütten Kaffee & Kuchen geniessen, zum Beispiel im Ortstockhaus ob Braunwald, 1931 realisiert von Hans Leuzinger; seit dem Sommer 2016 erstrahlt das denkmalgeschützte Haus mit seiner halbrunden Form in neuem Glanz. Bei Sonnenschein gibt es kaum einen schöneren Platz im Glarnerland, um auf Fridolin (und überhaupt) anzustossen. Am Abend jedoch sollte man sich an einem der Fridolinsfeuer im Tal unten erwärmen. Die Fridlisfüür, wie die Glarner sie nennen, gehören ursprünglich zu den vorchristlichen Frühlingsfeuern; sie sollen den Winter vertreiben und den Frühling ins Land einziehen lassen. Hoffen wir also auf ihre Wirkung nach den zu kalten und zu schneereichen Tage der letzten Zeit.

„Glarner Wunderland. Von den Gipfeln bis ins Tal“: So heisst ein neuer, querformatiger Bildband mit Fotos von Maya Rhyner und Michèle Albrecht, Texten von Claudia Kock Marti und einem Vorwort von Emil Zopfi. 220 Seiten vollgepackt mit stimmungs- und verheissungsvollen Fotos von diesem eher kurzen, aber tief eingeschnittenem Alpental, das vom Tödi bis an den Rand der Linthebene hinunter reicht. Zu bieten hat der Zigerschlitz, wie das Tal auch genannt wird, ganz viel. „Glarner Wunderland“ zeigt dies eindrücklich: vom höchsten Gipfelkreuz bis zum Grüeziweg ob Ennenda; vom eiskalten Wildmadsee ob Elm bis zum Sandstrand bei Gäsi am Walensee; von den Rauti-Arven zu den Richisau-Ahornen; vom Vrenelisgärtli bis zum Veloweg von Linthal nach Ziegelbrücke, genannt Fridliweg. Anders gesagt: auf ins Glarnerland! Wenigstens zu seine schönsten Buchseiten. Fridolin wird sich freuen.

Maya Rhyner, Claudia Kock Marti, Michèle Albrecht: Glarner Wunderland. Von den Gipfeln bis ins Tal. Vorwort von Emil Zopfi. Baeschlin, Glarus 2017, Fr. 58.- www.baeschlinverlag.ch

Fridolinsfeuer finden am 6. März unter anderen an folgenden Orten statt: Elm, Haslen, Mitlödi, Schwanden, Schwändi und Sool.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert