Hüenerchopf

Mit Zarathustra auf dem Hüenerchopf bei Mels, 2171 Meter über Meer

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Der Hüeneri, eigentlich ein Skiberg. Aber auch gut für einen Sonntagsausflug, 1000 Meter auf und ab. Julischnee liegt auf den Alpweiden, schmilzt rasch ab in der Sonne. Die Wege nass und lehmig, von Kühen zerstampft. Auf Alp Tamons Einkehr bei Jürg, Doris und Heiri. Agronom, Richterin, Verwaltungsangestellter; Pensionierte oder beinahe Pensionierte, die hier Kühe sömmern und käsen und buttern. Dann weiter steile Grashänge hoch zum Gipfel, Gipfelkreuz. Was soll das hier oben? Die Alpen vor bösen Mächten schützen, die Wanderer locken (mit dickem Gipfelbuch in einer Stahlkassette), die christliche Botschaft verkünden, Andacht in den Wandererherzen wecken. Ein Gipfel braucht kein Kreuz, um etwas Besonderes zu sein, ein Ort, an dem es nicht mehr aufwärts geht, oder, wie Nietzsche im Zarathustra schrieb: «Und wenn dir nunmehr alle Leitern fehlen, so musst du verstehen, noch auf deinen eigenen Kopf zu steigen: wie wolltest du anders aufwärts steigen?»
Nun, wir steigen nicht auf unsere Köpfe, wir schreiben uns ins dicke Buch, essen und trinken ein bisschen, schauen hinüber zu den Churfirsten und zum Ringelspitz. Ich denke an Vergangenes. Dann steigen wir wieder ab. Auch Zarathustra musste ja wieder vom Berg hinab ins Tal.

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