Zimmer frei

„Aber Toby hatte in davon überzeugt, dass das Bellevue das Beste sei. (…) Als er in die Empfangshalle ging, hatte Smiley das Gefühl, ein Passagierschiff auf hoher See zu betreten.“

Leseratten aufgepasst! Dieses schön gemachte, mit 80 meist alten Fotos hübsch illustrierte Buch über 20 Grandhotels in der Schweiz, die in den Werken mehr oder minder berühmter Schriftsteller einen Auftritt haben, könnte Folgen haben. Zum Beispiel für Ihr Büchergestell: Wenn man nämlich liest, dass John le Carrés Thriller „Agent in eigener Sache“ im Bellevue Palace in Bern spielt oder Johannes Mario Simmels Roman „Liebe ist die letzte Brücke“ im Beau-Rivage in Genf, so möchte man auch gleich dieses Buch lesen. Und so geht es mit vielen andern Büchern, welche die Journalistinnen Silke Behl und Eva Gerberding zu spannenden Hotelgeschichten und -porträts heranziehen. Und genau solche Romane, wie etwa Stefan Zweigs „Rausch der Verwandlung“, gehören in den Koffer, wenn man nach Pontresina ins Walther fährt oder nach Zermatt ins ganz frisch renovierte Hotel Monte Rosa.

Das Hotelbuch passt übrigens bestens zur Sonderausstellung im Alpinen Museum in Bern: «Zimmer frei. Alpenhotels zwischen Abbruch und Aufbruch». Am kommenden Mittwoch, am 14. Januar um 19.30 Uhr, findet dort folgende Veranstaltung statt: Vom Zauberberg – literarischer Schauplatz und historisches Hotel. Szenische Lesung mit Nicoletta Müller, Direktorin des Hotels Schatzalp Davos, und Unda Hörner, Autorin von «Hoch oben in der guten Luft: Die Bohème in Davos». Ab 18.30 Uhr und nach der Lesung ist die Hotelbar geöffnet; Eintritt frei, Getränke nicht.

Silke Behl, Eva Gerberding: Literarische Grandhotels der Schweiz, Arche Verlag, Zürich 2008, Fr. 39.-

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