„Natürlich will ich ganz rauf!“

Es ist 13 Uhr. Susanne steht noch drüben vor dem letzten Zacken. Das Seil hängt waagrecht im Sturm. „Willst du gleich dort bleiben oder auch ganz rauf?“ – „Natürlich will ich ganz rauf!“ Klasse! Sie hat also noch Reserven!

Richard Goedekes letzte Schritte zur Erreichung des grossen Ziels: die Top 20 der Alpen zu besteigen. Bekannt ist Goedeke für seinen Klassiker, den Tourenführer zu den 4000ern der Alpen. Seine persönlichen Top 20 unter den Alpengipfeln sind jedoch nicht die höchsten. Vielmehr haben es ihm die eindrucksvollen selbstständigen, die prominentesten Berge angetan. Massstab für die Selbständigkeit eines Berges ist die Tiefe der tiefsten Scharte zum nächsten höheren Berg, oder anders gesagt: Wie hoch ragt der Gipfel über der tiefsten Scharte auf? Als Bezeichnung für diese Messgröße hat sich der Begriff »topografische Prominenz«  durchgesetzt. Dieses Wort hat hier nichts mit der Besteigungshäufigkeit oder der Bekanntheit des Gipfels zu tun. Ganz genau erklärt dies Goedeke in seinem Bildband »Top 20 der Alpen. Die 20 prominentesten Berge der Alpen«. Grosse Namen wie Dachstein, Grossglockner, Ortler, Monte Rosa oder Mont Blanc sind hier ebenso versammelt wie weniger bekannte, darunter Hochkönig, Pizzo die Coca, Haute Cime oder Chamechaude. Goedeke liefert nicht nur die Fakten inklusive Normalwegen und Varianten zu den Gipfeln, er schildert auch seine Erlebnisse am Berg, die von beschaulichen Wanderungen bis zu Gipfelabenteuern wie zum Beispiel am Monte Rosa mit Susanne reichen.

Richard Goedeke: Die Top 20 der Alpen. Die 20 prominentesten Gipfel der Alpen. Bruckmann Verlag, München 2006, Fr. 52.30.

Daniel Anker

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