Bouldern

Trendsportart Bouldern: ein italienisches Buch erzählt seine Geschichte.

«It must be admitted that the exercise of boulder-climbing is almost purely athletic, but the training to nerve and muscle may stand the climber in good stead upon some more important occasion – and moreover it is comparatively free from danger.»

Boulder-Climbing – oder wie man heute sagt und schreibt: Bouldern – im Januar 1896. Der Beginn einer sehr beliebten bergsportlichen Tätigkeit, jedenfalls mit diesem Begriff, zu deutsch: Klettern auf Felsblöcken. Klar, als Ernest Cézanne und Xavier Blanc 1874 im Forêt de Fontainebleau bei Paris den Club Alpin Français gründeten, spazierten die Mitgründer durch den mit Felsblöcken durchsetzten Wald und bestiegen wohl auch ein paar von ihnen. Aber das bewusste Klettern in Bleau – so wird dieser Ort meistens genannt – begann erst um 1900, als Studenten Ausflüge dorthin organisierten. Rochassiers und dann Bleausards nannten sie sich. Seither wurde Bleau zum Mekka des Boulderns und ist es immer noch, trotz schier unzähligen anderen Hotspots auf der Welt.

Als einer der ersten prägte T. Fraser S. Campbell den Begriff in seinem mit drei Zeichnungen bebilderten Artikel «On Boulders» im ersten Heft des vierten Jahrgangs des «Scotish Mountaineering Club Journal» https://simrich.ams3.digitaloceanspaces.com/SMCJ/Number%2019%20to%2024%20-%20Vol%20%204%20-%201896-1897.pdf. «Man muss zugeben, dass das Klettern auf Felsblöcken fast ausschliesslich eine sportliche Betätigung ist, aber das Training für Nerven und Muskeln kann dem Kletterer in manchen wichtigeren Situationen zugute kommen – und ausserdem ist es vergleichsweise gefahrlos.» Klar, Bouldern wurde damals meistens noch als Training für grössere Klettertouren angesehen, noch nicht wirklich als Ziel in sich, doch das war in Fontainebleau anfänglich ebenfalls so.

Ein Zeitgenosse von Campbell war der Engländer Oscar Eckenstein (1859–1921), bei uns eher bekannt als Erfinder und Verbesserer von Alpinmaterial, nämlich von Steigeisen mit zehn Zacken sowie von Pickeln, Zelten und Seilknoten; vielleicht auch als Erstbesteiger des Stecknadelhorns sowie als Leiter der Expedition zum K2 im 1902. Doch in den heimatlichen Bergen brillierte Eckenstein mit schwierigen Klettereien an Wänden – und eben an Blöcken. «Il primo maestro del bouldering»: So nennt ihn Alberto Milani im Buch «Il tempo dei sogni. Storia del bouldering mondiale». Für Eckenstein war Bouldern mehr als nur Training oder Zeitvertreib, sondern erfüllende sportliche Tätigkeit.

Dass Milani sein Buch «Die Zeit der Träume» nennt, liegt nicht an einem schönen Titel. Sondern am 28. Oktober 2000. An diesem Samstag konnte der Westschweizer Fred Nicole erstmals Dreamtime im Cresciano in der Tessiner Riviera ganz klettern – vom Sitzstart rechts unten bis zum Mantle links oben 21 Züge durch eine 45 Grad überhängende Wand eines mächtigen Gneisblocks. Er bewerte die Route mit 8c – ein neues Niveau war erreicht. Und wen sehen wir auf dem Cover von «ll tempo dei sogni»? Fred Nicole in der mytischen Linie Karma in Fontainebleau, als Spotter (die Person, die mit den Armen einen möglichen Sturz des Kletterers abfangen soll) Jacky Godoffe – ein weiterer berühmter Boulderer. Ins Tennis übertragen: ein Match zwischen Federer und Nadal. Klar, um das Buch von Milani zu lesen, braucht es schon etwas Können im Italienischen. Wenn man aber weiss, was sasso heisst, versteht man seinen Aufruf am Schluss bestens: «Buon Sassismo a tutti!».

In Milanis Buch finden sich viele Fotos, gerade auch von Gebieten, die nicht so bekannt sind. Eine Blockkletterei hat er nicht aufgenommen. Sie vollzieht sich allerdings nicht auf einem natürlich belassenen Felsen, sondern auf dem Rest eines Kalksteinhügels, der zu einem Menschenkopf auf einem Löwenkörper gehauen wurde: die grosse Sphinx von Gizeh. Wie ihre Nase abgebrochen ist, erfahren wir in «Astérix et Cléopâtre» von 1965. Obélix klettert an ihrem Gesicht hoch, doch die Nase hält seinem Gewicht nicht stand.

Alberto Milani: Il tempo dei sogni. Storia del bouldering mondiale. Versante Sud Edizioni, Collana I Rampicanti, Milano 2024. € 20,00.

Ran an den Fels

Nur klettern ist schöner als lesen. Vier neue Führer für Wände und Grate zwischen Val Ferret und Val d’Arpette, Lauterbrunnental und Riviera. Anseilen bitte!

«Aiguille Savoie (3603 m) arête SE und face SE. La Voie Preuss qui remonte l’éperon S de l’Aiguille Savoie est l’itinéraire classique du bassin de Triolet. Récemment rééquipée, la voie Favola d’amore en face SE connaît un regain d’intérêt et est utilisée come voie de descente (rappels) de la Voie Preuss

Der Österreicher Paul Preuss, geboren am 19. August 1886 in Altaussee und abgestürzt am 3. Oktober 1913 an der Nordkante des Nördlichen Mandlkogels im Dachsteingebirge, gilt als einer der besten und einflussreichsten Kletterer der Alpinismusgeschichte. Seine mutigen Solobegehungen und sein Verzicht auf Hilfsmittel (wenn möglich) machen ihn zu einem Vorbild bis heute. Insbesondere die Erstdurchsteigung der Ostwand der Guglia di Brenta in den Dolomiten am 28. Juli 1911 – allein, ohne Seil, ohne jegliche Sicherung und in nur zwei Stunden – erweckt immer noch Bewunderung. Kaum bekannt ist aber, dass Preuss auch in den Westalpen Spuren hinterliess. So eben am 13. August 1913 an der Aiguille Savoie im östlichen Montblanc-Massiv; ein Grenzgipfel zwischen dem französischen Talèfre-Becken und dem italienischen Glacier de Triolet, nur drei Kilometer Luftlinie vom Dreiländergipfel Mont Dolent entfernt.

Die Preuss-Führe an der Aiguille Savoie ist im Führer «Mont-Blanc Granite. Les plus belles voies d’escalade. Tome 6, Val Ferret» genau beschrieben, auf fünf Seiten mit Text, Topo und Fotos. Dazu noch eine Seite für die 1996 von Roberto Giovannetto, Gisa und Manlio Motto eröffnete Route Favola d’Amore; diese Liebesgeschichte erstreckt sich über 380 Höhenmeter im Schwierigkeitsgrad 6b+/6b. Insgesamt stellt dieser sechste und letzte Band aus der Reihe «Mont-Blanc Granite» 248 Routen im italienischen Val Ferret vor, das sich von Courmayeur bis zu den Grenzübergängen Grand und Petit Col Ferret erstreckt; auf ihrer Nordseite geht es durchs schweizerische Val Ferret nach Orsières hinab. Die berühmtesten Gipfel über dem italienischen Val Ferret sind Dente del Gigante und Les Grandes Jorasses. Allein die 800 Meter hohe Ostwand der Pointe Walker erscheint den vier Führerautoren als «un océan de granite».

Wir bleiben in der Gegend, wechseln aber zwischen Granit, Kalk und anderem Gestein. Klettertouren in der Haute Savoie vom Lac d’Annecy bis nach Chamonix, im Unterwallis und in den Waadtländer Alpen sowie im Oberwallis enthält die sechste Auflage des zweiten Bandes von «Schweiz Plaisir West». Allein das packende Titelbild von Sandro von Känel mit Christina von Känel an einem ockerfarbenen Felszacken im Gebiet Douves Rousses im Val d’Arolla verspricht Vergnügen und Spass. Und wer dort Mais où sont les neiges d’antan? und die fünf anderen Kletterwege erfolgreich gemeistert hat, findet in 63 weiteren Gebieten zusätzliche Plaisir-Seillängen. Nichts wie hin, im Unterwallis lässt es sich das ganze Jahr klettern, so am Pissevache und am gegenüberliegenden Pissechèvre. Mehr zum Kuhpissfall hier: https://bergliteratur.ch/balades-dans-les-gorges-de-suisse-romande/

Wir wechseln auf die Alpennordseite, ins Waadtländer, Berner und Urner Oberland. Und wir steigen bei der Schwierigkeit auf: Nun geht’s richtig zur Sache und ins Senkrechte, ja Überhängende. Die sechste Auflage des zweiten Bandes von «Schweiz Extrem West» stellt ganz grosse und berühmte Felsanstiege vor, allein 19 in der Eigernordwand. So natürlich La vida es silbar von Daniel Anker und Stephan Siegrist – nein, nein, diese Route ist nicht von mir, sondern von meinem Namensvetter und Bergführer D.A. Ich schaffte es einmal nur bis zum Einstieg der Heckmair-Route in der Nordwand, das ist vielleicht Wandern extrem, aber hat mit Klettern nix zu tun. Den Eiger kennt die halbe Welt, die Halpi-Wand im Gasterntal fast niemand. Dabei hat Erschliesser Sacha Wettstein die fünf Routen so fein getauft: Tschalpi, Halpiwahrheit oder Frölein, no es Halpeli!

Ein solches liesse sich bestimmt auch im Tessin bestellen, nur bestellt man dort nicht in dieser Sprache. Wenn schon un mezzo litro; vielleicht auch due boccalini. Im Sektor Terra di Mezzo des Klettergebietes Brontallo im Val Lavizzara allerdings wird ein anderes Getränk bevorzugt: Beer what else? Die Route gleich nebenan heisst William Shakesbeer, eine andere To beer or not to beer, die schwierigste (7b+) A tutta birra. Nicht alle der über 4000 Routen im SAC-Kletterführer «Ticino/Tessin» haben so süffige Namen. Für die fünfte Auflage mit insgesamt 93 Klettergebieten berücksichtigte Glauco Cugini sechs neue, so grad bei Brontallo, aber auch in Biasca und Olivone. Ich hätte gerne auf eine andere Favola d’Amore oder Via Preuss hingewiesen, wurde aber auf den 624 Seiten nicht fündig.

Apropos Preuss: Der diesjährige Paul-Preuss-Preis wird am 20. September 2025 in Altaussee der Österreicherin Barbara «Babsi» Zangerl verliehen. Seit 2013 überweist die Internationale Paul-Preuss-Gesellschaft diesen Preis an extreme Bergsteiger bzw. Kletterer, «die sich im Laufe ihrer gesamten bergsportlichen Entwicklung nicht nur durch herausragende Leistungen im Gebirge, sondern auch im Sinne der Philosophie Paul Preuss’ mit dem Verzicht auf technische Aufstiegshilfen dem freien Klettern verschrieben und besonders ausgezeichnet haben», so der Text auf der Website: www.paulpreuss-gesellschaft.com

Enrico Bonino, François Damilano, Julien Désécures, Louis Laurent: Mont-Blanc Granite. Les plus belles voies d’escalade. Tome 6, Val Ferret.JMEditions, Chamonix 2025. € 28,50.

Sandro von Känel: Schweiz Plaisir West. Band II. Filidor Verlag, Reichenbach 2025. Fr. 48.-

Sandro von Känel: Schweiz Extrem West. Band II. Filidor Verlag, Reichenbach 2025. Fr. 44.-

Glauco Cugini: Arrampicata/Escalade/Klettern Ticino/Tessin. Locarno / Onsernone / Maggia / Verzasca / Bellinzona / Riviera / Blenio / Leventina / Moesa / Lugano / Mendrisio. Weber Verlag, Thun 2025. Fr. 64.-, SAC-Mitgliederpreis Fr. 54.-

Aarekraft

Ein Jubiläumsbuch und ein Krimiband, darin die Aare je die Hauptrolle spielt. Aufgeschlagen am wohl lautesten Aareort in der Stadt Bern. Lose, läse, luege!

«Schaut sie euch an, die Aare! Was für ein Fluss, was für eine Macht!»

Genau das erlebte ich gestern Dienstag. Ganz zuvorderst auf der grossen Terrasse des Restaurant Schwellenmätteli in Bern, dort wo sie in einem spitzen Winkel über der Aare hängt, die vor und unter einem daher schiesst. Ohrenbetäubend ist vielleicht zu laut, aber wer auf den beiden Sesseln hockt, vom Wasser nur getrennt durch eine gläserne Balustrade, nimmt besser ein Buch mit als eine Person, um ein wichtiges Gespräch zu führen. Händchen halten geht natürlich bestens. Einfach alleine oder gemeinsam staunen über die Kraft des Wassers. Sie hautnah erleben ohne nass zu werden. Nur die paar Meter Höhenunterschied der Schwelle. Allerdings beschützt kein Sonnenschirm diesen exklusiven Logenplatz. Und so setzte ich mich dann nach einiger Zeit auf eine schattige Bank auf der Terrasse, immer noch umrauscht vom Aarewasser.

Das Eingangszitat stammt aus dem Ausgangskrimi im Erzählband «Mörderische Aare» von Sandra Rutschi. 13 kurze Krimi, 13 Tatorte entlang dem längsten ganz in der Schweiz verlaufenden Fluss, vom Grimselhospiz unweit der unteren Aarequelle bis hinunter nach Koblenz. Dort strömt die mächtige Aare in den wassermässig mingeren Rhein und verliert ihren Namen. Das stört Verena ganz fest, wie sie mit ihren Freundinnen Marietta und Claire auf der letzten Aarebrücke steht. Was die drei alten Damen dort vorhaben, ist nicht nett. Mehr sei nicht verraten, auch nicht, ob Holmes Watson findet in der Aareschlucht. Einfach lesen, Miss Rutschi versteht ihr Handwerk. Ebenfalls empfehlenswert neben dem «Schweller» in Bern die Mühlibar in Thun bei der Unteren Schleuse, das Restaurant Brücke in Niedergösgen, das Badi-Beizli im Schwimmbad Meiringen. Aber zum Baden ist die Aare dort noch viel zu kalt, im Brienzersee hingegen schwimmt es sich wunderbar, auch in der Aare in Interlaken. Viel Spass im Nass!

Und beim Lesen! Nicht nur mit Sandra Rutschi, sondern ebenfalls mit Annette Marti. Auch sie versteht ihr Handwerk. Und um Werke dreht sich ihr neues Buch, das 100 Jahre Kraftwerke Oberhasli feiert. Am 20. Juni 1925 wurden sie gegründet, die 100. General-Versammlung fand am 20. Juni 2025 statt, die Feierlichkeiten gingen gross über die Bühne in Innertkirchen an der Aareschlucht, dem Hauptort der KWO. Acht Kapitel schlägt Frau Marti in «KWOEINHUNDERT. Streifzüge durch die Welt der Wasserkraft» auf. Immer angesiedelt an einem wichtigen Ort, wie Grimsel altes Hospiz und Grimsel Spitallamm, wie Oberaar und Trift. Immer gekonnt Geschichte und Gegenwart und zuletzt auch Zukunft vermischt, immer mit ganz starken heutigen Fotos von David Birri, in Spannung gesetzt mit historischen Bildern. Zum Beispiel von den Familien, die an der Handeck leben mussten, in fast totaler Abgeschiedenheit im Winter. Zum Beispiel von der Zementseilbahn, die vom Goms über den Aargrat zum Oberaarsee ratterte. Was für Leben und Arbeiten, was für Werke! Und was für ein Werk!

Lose, läse, luege. Kann man auch ein paar Minuten oberhalb des Schwellenmätteli, im Alpinen Museum ALPS am Helvetiaplatz. In der Biwak-Ausstellung «Blubbb. Die Fundstücke des Aaretauchers Dave» (bis 21. September 2025). David Godio, der leidenschaftliche Berner Aaretaucher, fischt aus dem Fluss, was beim Schwimmen und Aareböötlen ins Wasser fällt – Designer-Sonnenbrillen, die neuesten Smartphones, wichtige Schlüssel, aber auch historische Schätze. Eine Ausstellung fast so erfrischend wie ein Aareschwumm mitten in der Stadt. https://alps.museum/ausstellungen/aarefundstuecke

Auch Zürich ist bekannt fürs Flussschwimmen in der City, das zur Zeit medial ja grad stark am Crawlen ist. Wie wenn das nicht schon mega lang mega in wäre… Item. Das Landesmuseum an der Limmat in Zürich zeigt die Videoinstallation «Wasserkraft und Widerstand. Erfahrungen Schweiz» im Landesmuseum in Zürich (bis 2. November 2025). Sie «befasst sich mit der wirtschaftlichen Dynamik, erinnert an die politischen Auseinandersetzungen und thematisiert die logistischen Herausforderungen. Zeitzeuginnen und Zeitzeugen mit diversen Erfahrungen rund um die Wasserkraft in den Alpen berichten von der hohen Schule der Ingenieurskunst oder von den harten Arbeitsbedingungen auf den Baustellen.» www.landesmuseum.ch/wasserkraft-widerstand

Meine Matrona: Das gibt aaremässig zu tun – ein Krimi, ein Sachbuch, eine Ausstellung ob der Aare selbst und eine an ihrem zweitgrössten Nebenfluss.

Sandra Rutschi: Mörderische Aare. Gmeiner Verlag, Meßkirch 2025. € 14,00.

Annette Marti (Text), David Birri (Bild), Alain Gruber (Gestaltung): KWOEINHUNDERT. Streifzüge durch die Welt der Wasserkraft. Hier und Jetzt Verlag, Zürich 2025. Fr. 59.-

In den Höhlen der Schweiz

Den feinen wissenschaftlichen Bildband über die Höhlen der Schweiz liest man am besten jetzt, wenn es draussen 30° und mehr ist.

«Aber am Rande des sprudelnden Quells blüh’n Alpenranunkeln,
Gritliblumen und Veilchen empor im bekräuterten Moosgras,
Und es erröten versteckt Erdbeeren im niedern Gebüsch.
Innen durchblitzt die schaurige Nacht der Kristalle Gefunkel;
Und aus der einzigen Öffnung erblickt durch schillernde Flechten
Grünender Zweig‘ und Eppiggehäng‘, anstaunend der Wandrer,
Gleichsam im magischen Spiegel, des Sees hellglänzende Küsthöhn.»

Tja, so wurde die Beatushöhle einst beschrieben. Heute hört es sich etwas prosaischer an: «Die Höhlen mit ihrem grossen Eingangsportal, das sich in die Kalksteinwand am Nordufer des Thunersees schmiegt, bieten einen malerischen und zugleich majestätischen Anblick; Wasserfälle am Höhleneingang lassen den Ort lebendig wirken.» Also immer noch: schmiegsam, malerisch, majestätisch, lebendig. Anders gesagt: besuchenswert. Bei dieser Hitze erst recht. Die St. Beatus-Höhlen gehören zu den dreizehn touristisch erschlossenen Höhlen der Schweiz. In denen es auch im Hochsommer angenehm kühl ist – Pullover mitnehmen bei einem Besuch.

Zur Anreise und Abkühlung sei Lektüre empfohlen. Weniger allerdings das Werk, aus dem die poetischen Zeilen stammen. Nämlich aus dem vierten Gesang von «Parthenaïs oder Die Alpenreise. Ein idyllisches Epos in zwölf Gesängen» des dänischen Schriftstellers Jens Immanuel Baggesen (1764–1823); das Epos erschien 1804, im gleichen Jahr wie «Wilhelm Tell», und machte für das Berner Oberland so fein Reklame wie Friedrich Schiller für die Zentralschweiz. Ich fand Baggesens Lob der Beatushöhle, zusammen mit Staubbach und Jungfrau, im Taschenbuch «Das Berner Oberland im Lichte der deutschen Dichtung» von Otto Zürcher, 1926 im Haessel Verlag in Leipzig erschienen, als 18. Bändchen der Reihe «Die Schweiz im deutschen Geistesleben». Ob diese kulturelle Verbindung die Politiker hüben und drüben kennen?

Doch jetzt sofort von draussen nach drinnen: ins Buch «In den Höhlen der Schweiz. Vom Abenteuer zur Wissenschaft» von Rémy Wenger, Amadine Perret und Jean-Claude Lalou, herausgegeben vom Haupt Verlag in Bern und vom Schweizerischen Institut für Speläologie und Karstforschung. Die vier Kapitel behandeln Geschichten aus der Unterwelt (da hat auch der heilige Beatus seinen Auftritt), den natürlichen Lebensraum (was da drinnen alles kreucht und fleucht), die wissenschaftlichen Bereiche der Höhlenforschung (wie Geomorphologie oder Hydrogeologie) sowie Abenteuer unter der Erde (Höhlentauchen, Engstellen) – wer unter Klaustrophobie leidet, sollte bei den entsprechenden Fotos weiterblättern. Allerdings: Die Bilder in diesem Buch – schon gewaltig, was es da im natürlichen Untergrund der Schweiz zu sehen gibt. Das Inventar der Schweizer Höhlen und Schachthöhlen umfasste im Jahr 2023 11‘765 Höhlen. Die längste ist das Hölloch mit 21 Kilometer, die St. Beatus-Höhlen belegen mit gut 12 Kilometern Platz zehn. Jens Baggesen hätte sich vor gut 200 Jahren also schon ein bisschen hineinwagen können und dann hoffentlich Katzengold bewundert anstatt die Erdbeeren beim Eingang… Die tiefste Höhle ist das Siebenhengste-Hohgant-System mit einer Tiefe von 1340 Metern. Dort unten ist es jetzt wunderbar kalt. Aber wehe, wenn das Wasser kommt: «Nur hoch oben donnert es stets und droht in dem Hersturz/Alles mit reißender Flut zu verschwemmen.»

Rémy Wenger, Amadine Perret, Jean-Claude Lalou: In den Höhlen der Schweiz. Vom Abenteuer zur Wissenschaft. Haupt Verlag, Bern 2024. Fr. 59.-

Eiszeiten von der Lenk zum Südpol

Die Gletscher hören nicht auf zu schmelzen. Drei Bücher erzählen eisige Geschichten, ganz nah und weit weg.

«The greatest satisfaction of this expedition was the certainty which we had thus discovered of being able to pass directly from the Gemmi to the Simmenthal. As we took the last step up the snow, all that lovely valley, with its green and sheltering mountains, burst in an instant in our view. (…) We descended to the valley by the Räzli and Amerten glaciers.»

Heute ist es nicht mehr nötig, vom Lämmerejoch (3131 m) bzw. vom nahen Wildstrubel-Westgipfel (3244 m) über Gletscher nach der Lenk abzusteigen. Ja, wenn man sich das Luftbild auf map.geo.admin.ch anschaut, dürfte es gar möglich sein, ganz ohne Eisberührung von der Gemmi ins Simmental hinüberzuwechseln. Klickt man jedoch bei der Zeitreise aufs Jahr 1858, dann ist der Wildstrubel noch ein Eisberg. So erlebten ihn am 11. September 1858 die Engländer Thomas Woodbine Hinchliff und Leslie Stephen mit dem Meiringener Bergführer Melchior Anderegg, alle ganz grosse Figuren des Goldenen Zeitalters des Alpinismus. Hinchliff beschrieb die Pass- und Gipfeltour vom Berghotel Schwarenbach nach der Lenk im ersten Band der ersten bergsportlichen Vereinspublikation, in «Peaks, Passes, and Glaciers. A Series of excursions by members of the Alpine Club» von 1859. Damals galten Passüberschreitungen fast so viel wie Gipfelbesteigungen, möglichst natürlich als erste. Darüber werde ich mich mit dem Passbuch-Autor und -fotograf Marco Volken am Samstag, 9. August 2025, um 19.30 Uhr  an der Sommer-Universität Lenk bestimmt unterhalten.

Ganz sicher waren damals Traversierungen leichter, wenn das ewige Eis noch hoch die meistens steilen und gerölligen Flanken verbarg und so ein einfaches Gehen im Schnee – trotz ein paar Spalten – ermöglichte. Tempi passati – und wie! Wie man letzte Woche in den Nachrichten hören und lesen konnte, fand der Gletscherschwundtag 2025 besonders früh statt, nämlich schon am 4. Juli. Das ist jener Zeitpunkt im Jahr, an dem der Schnee, den ein Gletscher im Winter gesammelt hat, wieder weggeschmolzen ist.

«Vom Schmelzen alter Gewissheiten»: So der Titel in «Szene Alpen», dem Themenheft Nr. 112/2025 der Cipra. «Ewiges Eis: Das war ein stehender Begriff in Geographie und Bergliteratur – für die Gletscher genauso wie für die beiden Polargebiete der Erde, die Arktis und die Antarktis. Im Jahr 2025 zeigt sich unwiderruflich, dass wir nur noch von vergangenem und immer vergänglicherem Eis sprechen können.» Bevor nun auch das letzte Eis bachab geht, hier der Hinweis auf drei eisige Bücher.

Der Tessiner Daniele Maini dokumentiert im Bildband «In cammino tra i ghiacciai» eine zweiwöchige Tour aus dem Bergell durch die Bergeller und Bernina Alpen nach Poschiavo, unternommen von mehreren Leuten im Sommer 2022 und aufgenommen von Radiotelevisione svizzera. 13 Etappen, 130 Kilometer, 15000 Meter Aufstieg, 16000 Meter Abstieg, Schwierigkeit T2 bis T6 mit einigen alpinistischen Abschnitten über Gletscher und Grate. Und mit einigen Pässen und Gipfeln; auf der elften Etappe sorgte die Traversierung des Piz Palü für den Höhepunkt der Fussreise durchs italienisch-schweizerische Gebirge. Auf den oft grossformatigen Fotos dominieren Fels und Stein, Eis und Schnee; zuweilen mal Blumen und Gras, und die Spuren der Zivilisation mit Hütten, Strassen, Bahnen. Wer noch Eis unter den Steigeisen knirschen hören will, ist gut beraten, sich in die Welt zwischen Badile und Bernina zu begeben.

Durchgehend Eis fand Aurelia Hölzer vor, die als Ärztin und Co-Leiterin der Polarforschungsstation Neumayer III im Jahr 2022 in der Antarktis überwinterte. Davon erzählt die Deutsche spannend und unterhaltsam in «Polarschimmer. Eine Welt aus Eis und Licht – 54 Wochen in der Antarktis». Tauschen möchte man nicht unbedingt, jedenfalls nicht im Winter. Doch Begegnungen mit Kaiserpinguinen könnte man sich gut vorstellen, und dass man nach einem Jahr in ihrer Gesellschaft keine Schneemänner, dafür Schneepinguine baut, ebenfalls. Ein Farbfoto zeigt die Autorin, wie sie sich an eine solche Schneefigur lehnt, die linke Hand liegt ohne Schutz auf dem Eis. Es kann dort auch weniger gemütlich sein. Auf jeden Fall eine Lektüre, die für Abkühlung sorgt, wenn uns das nächste Hitzehoch erreicht.

Coolness auch im dritten Buch. Jeannette Stangier-Bors beschreibt in «Eiskalt schwimmen. 30 magische Kaltwasser-Highlights in der Schweiz», wie warm es ihr ums Herz wird, wenn sie in eisige Seen und Flüsse taucht und darin noch schwimmt. Manchmal gar zwischen Eisblöcken, wie auf dem genialen Titelbild. Überhaupt die Fotos, die viel ausmachen, dass man das Buch ganz fasziniert trotz klammer Finger anschaut. Und klammheimlich denkt: Das müsste man bzw. frau schon mal ausprobieren. Die Sport- und Informatiklehrerin an den Schulen in Uster weiss selbstverständlich, worauf es ankommt. Und dass nicht einfach ins kalte Wasser gesprungen werden sollte. 30 Gewässer in der Schweiz (Züribiet und Graubünden je 7, Zentralschweiz 6, Ostschweiz sowie Tessin und Wallis je 5) stellt sie mit allen (wasser-)touristischen Infos genau vor, immer verbunden mit einer Wanderung. Die sich auch ohne eiskaltes Bad unbedingt lohnt, zum Beispiel im Sommer… Das Gries-Seeli am Klausenpass ist gar erst ab Juni beschwimmbar. Der See entstand wegen des Abschmelzens des Claridengletschers; für einmal hat die Klimaerwärmung etwas Gutes – wenn gerne bei maximal 5 Grad gebadet wird.

Baden kann man auch in der Lenk, sogar kalt baden. Zum Beispiel im Rezligletscherseeli. Das gab’s noch nicht, als Hinchliff mit seinen Gefährten nach der Lenk abstieg und glücklich über den gefundenen Übergang von einem Tal ins andere war. Mehr zu Pässen also im Vortrag «Über die Alpen – Grosse und kleine Pässe zu Fuss entdecken» von Marco Volken und im Gespräch dazu mit Daniel Anker im neuen Kulturhaus Lenk, das am Wochenende vom 8. bis 10. August im Rahmen Sommer-Universität Lenk offiziell eröffnet wird: www.kulturlenk.ch/de/sommer-universitaet-aktuell. Nichts wie hin, bevor der letzte Schneefleck am Schneehorn beim Lenkerstrubel verschwunden ist.

Daniele Maini: In cammino tra i ghiacciai. Val Bregaglia – Engadina – Valposchiavo. Fontana edizioni, Pregassona-Lugano 2023. Fr. 50.-

Aurelia Hölzer: Polarschimmer. Eine Welt aus Eis und Licht – 54 Wochen in der Antarktis. Malik Piper Verlag, München 2024. € 22,00.

Jeannette Stangier-Bors: Eiskalt schwimmen. 30 magische Kaltwasser-Highlights in der Schweiz. AS Verlag, Zürich 2024. Fr. 42.80.

Alle «Bücher der Woche» unter: www.bergliteratur.ch

Alpen Appelle

Das Leben in den Alpen wird wärmer, härter und gefährlicher. Was können Flachländer, Bergler und Schneehasen dagegen machen? Drei neue Publikationen geben Antworten.

«Der seit der Eiszeit entstandene Naturcharakter des Berges verschwindet, wo es Skipisten gibt. Damit hat sich der Natursport Skifahren weitestgehend von seinen Ursprüngen zu einem technikbasierten Sport emanzipiert. Und genau darum hat gerade der vermeintliche Natursport Skifahren auch diese besondere exemplarische und symbolische Bedeutung. Frau Holle gibt es nur im Märchen, den Winterzauber fast nur noch in der Werbung und den Pulverschnee auf Skipisten nur in den Köpfen.»

Schlimmer noch, wenn wir in der Streitschrift von Georg Bayerle zur düsteren Zukunft der Alpen weiterlesen. Sie leiden bekanntlich besonders unter dem von uns verursachten Temperaturanstieg. Daran kann auch der Schnee bis 2000 Meter, den der Wetterbericht vorgestern gemeldet hat, nichts ändern. Georg Bayerle, Spezialist für Berge und Umwelt beim Bayerischen Rundfunk, schreibt in seinem aufrüttelnden Taschenbuch «Der Alpen Appell. Warum die Berge nicht zum Funpark werden dürfen», dass in der Terminologie der Pistenbetreiber der technisch hergestellte Schnee «gleichsam zu einer Schneevariante naturalisiert wird – so wie Speicherbecken im Sommer als eine Art Bergsee-Kopie inszeniert werden, ungeachtet des vorausgegangenen Eingriffs und der implantierten Betonschale in der Landschaft. Freilich ist es im Winter ästhetisch schöner, wenn die Landschaft schneeweiß ist, statt künstlich oder eben technisch erzeugte weiße Bänder auf braungrünen Bergen zu sehen.»

Georg Bayerle analysiert auf 160 Seiten schonungslos den Zustand eines immer fragiler werdendes Ökosystems, hinterfragt die auf reiner Ausbeutung basierende Alpenökonomie – und zeigt Wege für die Zukunft auf, wie wir das grossartige Gebirge mitten in Europa doch noch vor uns (halbwegs?) retten könnten. Als Alpenkenner, Filmemacher und Journalist hat er die mit oft sehr fragwürdigen Methoden durchgezogene Erschliessung und Vereinnahmung der Alpen seit mehreren Jahrzehnten im Blick, und das privat wie beruflich. Allerdings werden viele Anmahnungen wohl verpuffen, das schlechte Gewissen der Touristen und der Anbieter reicht meistens nur bis zum nächsten Hoch bzw. Tief (in der Kasse). Trotzdem oder erst recht: lesen! Der Bayerle hat gut Platz im Wander-, Kletter-, Hoch- oder Skitourenrucksack. Für die Pistenflitzer gibt es ihn als E-Book.

Ebenfalls wenig Platz braucht das Juliheft von NZZ Folio. Der Fokus richtet sich auf das Überleben am Berg: «Wenn die Heimat ins Rutschen gerät». Was leider immer häufiger passiert, zuletzt mit dem Bergsturz in Blatten und in diesen Tagen wieder verstärkt mit Brienz GR. Dazu im Heft das ausgezeichnete Interview mit dem Burgdorfer Gebirgshistoriker und Bergprofessor Jon Mathieu unter dem Titel «Straft Gott, oder schlägt die Natur zurück?» Die drei andern tiefschürfenden Artikel erzählen vom Dorf Braunwald im Glarnerland, das ums Überleben kämpft; vom Schneehasen, der ganz besonders unter dem immer wärmeren Klima leidet. Schliesslich verrät Flurin Clalüna, der im Bündner Passdorf Bivio aufgewachsen ist, wie viel Bergler in ihm als heutigem Zürcher noch steckt. Doch sind wir Schweizer und Schweizerinnen nicht alle ein bisschen Bergler – am 1. August noch ein Fähnchen mehr?

Die dritte empfehlenswerte Publikation dieser Woche taugt nur fürs Sofa oder Balkonien. Martin Nydegger, Direktor von Schweiz Tourismus, und Hansruedi Müller, emerierter Leiter des Forschungsinstitutes für Freizeit und Tourismus an der Uni Bern, widmen sich in «Unterwegs. Begegnungen und Reflexionen zum Tourismus» 20 Themen, von der Resilienz über Ästhetik oder Overtourismus bis zur Diversifikation. Zusammen mit 20 Schweizer und internationalen Persönlichkeiten entfaltet sich ein facettenreiches Panorama aus Diskussionen, Einschätzungen, Erkenntnissen und Tabellen. Einer dieser befragten Fachleute ist Reto Knutti, Ordinarius für Klimaphysik an der ETH Zürich und Hauptautor von zwei Berichten des Intergovernmental Panel on Climate Change (gehört wohl nicht zur Lieblingslektüre des bekanntesten Golfspielers der Welt). Hervorgehobenes Zitat von Knutti: «Zu glauben, dass in gefährdeten Gebieten der Wintersport mit finanziellen und technischen Mitteln zu retten ist, zeigt, dass man im Tourismus noch immer zukünftige Realitäten nicht wahrhaben möchte. Mit der Physik kann man nicht verhandeln! Es wird zu warm, um zu beschneien. Unterhalb von 1500 Metern über Meer sollte nicht mehr in den Wintersport investiert werden.»

Georg Bayerle: Der Alpen Appell. Warum die Berge nicht zum Funpark werden dürfen. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 2025. € 20,00.

Überleben am Berg: Wenn die Heimat ins Rutschen gerät. NZZ Folio Nr. 374, Juli 2025. Fr. 13.10. Erhältlich an grösseren Kiosken. Und: www.nzz.ch/folio.

Martin Nydegger, Hansruedi Müller: Unterwegs. Begegnungen und Reflexionen zum Tourismus. Weber Verlag, Thun 2024. Fr. 49.-

Alpinimus-Geschichte(n)

Vier Bücher zur Historie des Bergsteigens. Eines kommt nicht hoch, obwohl es darin oft um die erreichten Höhen geht.

«Besonders im nichtdeutschen Auslande scheint man anzunehmen, die Schweiz sei, bevor englische Touristen sie besuchten, ein Land der Pfahlbauten und Steinäxte gewesen.»

So wunderte sich Bernhard Studer (1794–1887), erster Professor für Geologie an der Uni Bern, in seinem Standardwerk «Geschichte der Physischen Geographie der Schweiz bis 1815» von 1863. Nun, Äxte brauchte man schon, bevor die Engländer kamen, aber nicht nur zum Tiere erledigen oder Bäume fällen, sondern zum Bergsteigen. Wie beispielsweise der Cousin Gottlieb Studer (1804–1890), der ab 1825 während 50 Jahren unermüdlich mit Pickel und Zeichenstift durch die Alpen streifte, viele Gipfel als erster bestieg, beschrieb und zeichnete. Aber auch Bernhard ging zu Berge und machte 1836 zusammen mit Arnold Escher von der Lindt die Erstbesteigung des Gross Gstellihorn (2854 m), des höchsten Gipfels der Engelhörner; noch heute eine schwierige Klettertour.

Genau um diese Geschichte des Bergsteigens, bevor die Engländer in Scharen die Alpen besuchten und den Alpinismus endgültig zum Bergsport machten, geht es Andrea Zannini in «Controstoria dell’alpinismo». Der Historiker ergreift die Frage «Chi ha inventato l’alpinismo?» – und beantwortet sie auch fundiert mit zahlreichen Beispielen und Quellen. Schon die Einheimischen stiegen auf die Gipfel, einfach so, zur Freude und/oder aus Neugier, und manchmal hinterliessen sie oben einen Steinmann, nicht zur Freude der Engländer, die über eine Erstbesteigung jubeln wollten. So passiert an der Aiguille de Grand Sassière (3751 m) in den Grajischen Alpen auf der Grenze Italien-Frankreich; Bewohner von Tignes und Soldaten standen schon 1808 zuoberst auf dem heute (wegen des Rückgangs des Glacière de la Sassière) höchsten Wandergipfel der Alpen.

Sehr empfehlenswerte Lektüre, diese «Gegengeschichte des Alpinismus». Was sich zu «The White Ladder. Triumph and Tragedy at the Dawn of Mountaineering» leider nicht sagen lässt. Britische Alpinhistoriker behaupten immer wieder, erst ihre Landsleute hätten das Bergsteigen als Sport erfunden. Bevor der 1857 gegründete Alpine Club, der erste Bergsportverein, seine Zelte in Zermatt und Chamonix aufgeschlagen hätte, liest man nun auch bei Daniel Light, «the Alps had been the preserve of naturalists, geologists and physiscians, for whom it was unthinkable to climb a mountain in the name of anything else but science.» Aber genaue diese Wissenschaftler gingen, wie man in ihren Berichten und Büchern lesen kann (bzw. könnte), auch vor lauter Lust am Klettern auf die oft noch unbestiegenen Gipfel. Überhaupt: Ein Buch über den Beginn des Alpinismus ohne die Erstbesteigungen von Mont Aiguille, Titlis und Mont Velan – ist das wirklich «splendid», wie eine Quote auf dem Cover suggeriert? Drei der vier Kapitel der «weissen Leiter» fragen immer wieder danach, wer wann wo – und vielleicht auch warum – auf welche Höhe gestiegen ist. Diese besondere Geschichte des Alpinismus aber umfassend erzählen, vom Fuji bis Everest, mit all den Umwegen, Irrtürmern und Erfolgen, das gäbe ein tolles Werk.

Um die Höhe geht es auch im folgenden Buch, ja um die höchste – um den Everest (8848 m). Die Spitze seines Bücherberges ist mittlerweile so hoch, dass es schon fast künstlichen Sauerstoff braucht, um sie zu erreichen… Vor drei Monaten ist ein neues Buch erschienen, von einem der besten Kenner, der zwar nie ganz oben stand, dafür ganz oben steht in Sachen der möglichen Erstbesteigung durch George Mallory und Sandy Irvine am 8. Juni 1924. Die Leiche Mallorys wurde im Jahre 1999 gefunden, ein Schuh mit Überresten von Irvine im Herbst 2024 entdeckt. Jochen Hemmleb ist der Seilerste der Detektive am Everest. Nun liegen seine «Spuren am Everest. Das Rätsel um Mallory und Irvine» vor. Darin erzählt er packend von seiner Leidenschaft für die Berge überhaupt, für den Everest im Besonderen und für die beiden Engländer ganz speziell, die es vielleicht trotz allem schafften, ganz oben anzukommen. Das grösste Rätsel der Alpinismusgeschichte. Höhen und Tiefen von drei Leben: Auf dem Cover lacht uns der Autor, umrahmt von George und Sandy, rotwangig entgegen.

Die Autorin ist bekannt; ihre Bücher zu den polnischen und slowenischen Topalpinisten und zum Winterbergsteigen an 8000ern stehen in mancher Bergbibliothek. Nun hat sich Bernadette McDonald mit «Wahre Helden» den leider bisher kaum bekannten Sherpas und Baltis gewidmet, ohne deren Hilfe die 8000er im Himalaya und Karakorum kaum hätten bestiegen werden können. Ein wichtiges, sympathisches (und von Jochen Hemmleb aus dem Englischen ins Deutsche übersetzte) Buch über vergessene Alpinisten und Alpinistinnen, von denen wir oft nur gerade einen kennen: Tenzing Norgay, zusammen mit dem Genfer Raymond Lambert Fast- und dann mit Edmund Hillary Ganzerstbesteiger des Everest. Heute gehen die Einheimischen im Himalaya und Karakorum selbst voran, wie die erste Winterbesteigung des K2  beweist. Anführer der zehn erfolgreichen Sherpas war Nirmal Purja; auf die Frage, warum der K2 nicht schon vor dem Januar 2021 von nepalesischen Bergsteigern bestiegen worden sei, antwortete er: «Weil ich nicht da war.» Selbstbewusste Anlehnung an die berühmte Antwort von George Mallory auf die Frage, warum er den Mount Everest besteigen wolle: «Because itʼs there».

Andrea Zannini: Controstoria dell’alpinismo. Editori Laterza, Bari 2024. € 18,00.

Daniel Light: The White Ladder. Triumph and Tragedy at the Dawn of Mountaineering. Oneworld Publications, London 2025. £ 12.99.

Jochen Hemmleb: Spuren am Everest. Das Rätsel um Mallory und Irvine. Vorwort von Evelyne Binsack. AS Verlag, Zürich 2025. Fr. 42.80.

Bernadette McDonald: Wahre Helden. Sherpas, Baltis und der Triumph der Bergsteiger vom Dach der Welt. AS Verlag, Zürich 2025. Fr. 42.80.

Der Hausberg von Bern: Gurten

Der Gurten ist, obwohl fast ganz in der Gemeinde Köniz gelegen, der Hausberg Nr. 1 der grössten Aarestadt. Rechtzeitig zum 42. Gurtenfestival Bern vom 16. bis 19. Juli 2025 liegt der neue Bildband «Gurten» auf.

«Schaaren von Lustwandelnden sieht man oft an Feiertagen in der schönen Jahreszeit schon vor dem Aufgang der Sonne sich auf seinem Gipfel vereinigen, um sich an dem Genusse der lieblichen Aussicht und eines ländlichen Mahles zu erfreuen.»

So hielt 1850 der Berner Alpinismuspionier und Panoramazeichner Gottlieb Studer im Buch «Das Panorama von Bern» eine Gurten-Szene fest. Sie dürfte sich in dieser Woche erst recht wiederholen. Denn vom Mittwoch bis Samstag findet zum 42. Mal das berühmte musikalische Gurtenfestival statt; es zog erstmals 1977 Scharen von Leuten auf den berühmten Hausberg von Bern, der allerdings in den Gemeinden von Köniz und auch noch es bitzeli von Chäsitz liegt. Andere wichtige Jahreszahl, dank der zahlreiche Besucher den einfachsten Weg auf den 858 Meter hohen Hügel finden: Die Standseilbahn von Wabern her wurde 1899 eröffnet. Dem Festival und dem Bähnli widmet Hans Markus Tschirren in seinem prächtig illustrierten Buch «Gurten» zahlreiche Seiten.

Andere Themen sind: der Park im Grünen, der Sandstein für die Stadt Bern, der nur für Mitglieder zugängliche Golfplatz auf der grossen Gurtenmatte von 1937 bis 1958 – undenkbar heute, die verschiedenen Wege auf Ost- und Westgipfel. Und sehr vieles mehr. Auch wer den Güsche gut kennt, wird viel Neues sehen und lesen, zum Beispiel Jeremias Gotthelfs «Ernsthafte Erzählung eines lustigen Tages oder der bestiegene und wieder verlassene Gurten».

Ein paar Seiten behandeln natürlich den winterlichen Gurten, wie den Ponylift auf der Matte, die Sprungschanze beim Gurten Kulm, das Skirennen vom 16. Februar 1902. Dieses Rennen mit Langlauf, Abfahrt und Sprunglauf wird als das «1. Schweiz. Ski-Rennen» bezeichnet. Nur: Der Skiclub Glarus führte bereits am 19. Januar 1902 einen Skiwettkampf durch, und dieser wird meistens als das erste Skirennen in der Schweiz bezeichnet. Doch auch das stimmt nicht, wie man erst jetzt herausgefunden hat: Am Sonntag, 5. Januar 1902, fand vor dem Grand Hôtel du Lac de Joux in Le Pont der «Concours international de ski» statt, mit folgendem Programm, wie dem «Feuille d’avis de la Vallée» zu entnehmen war: «1. Course plate d’environ deux kilomètres. 2. Course de vitesse à la descente. 3. Course avec saut combiné de longueur et hauteur.»

Bleiben wir noch etwas an der Kühle und im Gurtenschnee. Im Jahrbuch des Schweizerischen Skiverbandes von 1933 erinnert sich der Berner Bergsteiger und Skifahrer, Schriftsteller und Fotograf Hans Kempf (mehr zu ihm hier: https://hanskempf.ch/) an seinen ersten «Ski Selbstunterricht auf dem Gurten Anno 1892». Ausschnitt: «Mit erstaunlich einfacher Bindung begab ich mich, versehen mit der langen Alpenstange, die damals als Skistock diente, auf die Gurtenhöhe, um dort oben meine heimlichen Skiversuche zu unternehmen. Der Gurten war noch nicht verbotenes Terrain, wurde es aber bald und drohte den stadtbernischen Skisport ernstlich zu gefährden. Zwischen Skifahrern und ansässigen Bauern setzte es böse Schlägereien ab, wobei die lange Alpenstange das wehrhafte Verteidigungsmittel spielte in den bösen, mit Hunden und Bauern geführten Händeln, die man im Existenzkampf um den aufkommenden Skisport auf den herrlichen Schneehängen des Gurtens auszufechten hatte.»

Hans Markus Tschirren (Text), Alexandra Hertig (Fotos): Gurten. Weber Verlag, Thun/Gwatt 2025, Fr. 49.-

Klettersteige zwischen Seine und Lago di Como

Klettersteigführer für die Schweiz und die Lombardei. Sowie Steige in Paris und am Mont Aiguille.

«La Via ferrata de Châtelet – AGE: 5 à 10 ans.
– 1 enfant par plate-forme, par module d’escalade et par échelle.
– Accès interdit par temps de gel ou de pluie.
– Accès interdit aux adultes.»

Diese Benutzungsvorschriften stehen auf einem Schild zum Klettersteig am rechten Ufer der Seine, den die Mairie de Paris an der Strassenmauer errichten liess. Bis 2016 rasten auf der Strasse Autos entlang der Flusses, nun promenieren Fussgängerinnen und Velofahrer. Wie sich Paris überhaupt dem Lautlos- und Langsam-Verkehr geöffnet hat. Dazu passt eben auch die rund zwölf Meter lange Via ferrata zwischen Pont au Change und Pont Neuf.

Etwas länger ist der 2021 eröffnete Klettersteig Klewenalp schon. Er umrundet mit drei Seilbrücken Kalksteinstürme unweit der Bergstation des Ärgglen-Skiliftes. Gut zwanzig Minuten dauert das Abenteuer, vielleicht auch länger, wenn man wie ich vergass, den Rucksack beim Grillhüsli zu deponieren und ihn dann fast am Ende des Steigs durch einen Felsdurchschlupf stossen muss… Diese kurze Via ferrata hoch oberhalb Beckenried am Vierwaldstättersee gehört zu den neuen Eisenwegen in der fünften Auflage von «Klettersteige Schweiz». Eine andere Neuheit dieses von Iris Kürschner gemachten Rother Klettersteigführers ist die schwierige Via ferrata Charmey, welche die Dents Verts ob der Gondelbergstation Vounetse erschliesst. Der Routenname «Plein Vide» lässt erahnen, dass viel Luft unter den Sohlen zu erwarten und zu erleben ist. Insgesamt umfasst der Führer mit den meisten, aber nicht allen Klettersteigen der Schweiz und mit vielen gesicherten Wegen 81 Touren.

Halb so viele präsentiert Andrea ‹Bedoii› Carì mit «Klettersteige in der Lombardei». Die 41 Touren liegen in den Bergen um Varese, Lecco, Como, Sondrio, Bergamo und Brescia. Unter den Sohlen befindet sich oft nicht nur viel Luft, sondern auch immer wieder Blau mit den Seen von Lugano, Como, Annone und Garlate, von Iseo, Idro und Garda. Die Ferrata di Morcata bei Varenna führt aus einer Strassengalerie in die senkrechte Wand oberhalb des Lago di Como; das Bad empfiehlt sich aber erst nach der Begehung… Zudem enthält der Führer den Sentiero Roma in den Bergeller Bergen, die Traversata alta delle Grigne sowie den allerdings nicht mehr in der Lombardei angelegten Sentiero dei Fiori – alles alpine Touren mit Abschnitten, wo man sich nicht immer am Eisen halten und sichern kann.

Das gilt erst recht für die Kletterrouten am Mont Aiguille (2087 m), diesem einzigartigen Tafelberg unweit von Grenoble. Die Erstbesteigung des rundum senkrecht abfallenden Gipfels durch Antoine de Ville und seine Gefährten anno 1492 markiert die Eroberung des menschlichen Horizontes in der Vertikalen, wie die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus im gleichen Jahr diejenige in der Horizontalen. Die jüngste Ausgabe der Zeitschrift «L’Alpe» berichtet nun, wie es dem französischen Historiker Stéphane Gal und seinen Leuten 2022 gelungen ist, nur mit zeitgenössischem Material eine Wandflucht des Mont Aiguille zu erklimmen, und zwar mit Seilen, Stangen, Holz- und Strickleitern, wie man sie im 15. und 16. Jahrhundert für das Erstürmen von Burgen und Stadtmauern brauchte. Heute werden städtische Mauern anders erobert. Zum Beispiel mit metallenen Griffen und Tritten für Kids von nah und fern.

Iris Kürschner: Klettersteige Schweiz. Rother Verlag, München 2025. Fr. 32.90.

Andrea ‹Bedoii› Carì: Klettersteige in der Lombardei. Versante Sud Edizioni, Milano 2024. € 35,00.

Artisans et métiers d’art. L’Alpe, N° 109, été 2025. Éditions Glénat Grenoble. Fr. 26.-

Das Jahrhundert des Automobils in Graubünden

Mitfahren und mitlesen in die Ferienecke der Schweiz. Autolust und -frust zwischen Maienfeld und Poschiavo, Müstair und Sedrun.

«Berninapasshöhe, 3. Juli 1927. Neben dem Hospiz hat sich eine Gruppe von Autofahrern und Autofahrerinnen zum Gruppenfoto versammelt. Es herrscht Freude, denn seit zwei Tagen ist Autofahren über den Berninapass ins Puschlav erlaubt. Bereits 1925 war das berüchtigte Bündner Autoverbot gefallen. Im Puschlav dauerte es zwar etwas länger, weil der Initiativtext von 1925 (vermutlich aus Rücksicht auf die dort verkehrenden Bahnen) die Albula- und die Berninapassstrasse ausgenommen hatte. Nun aber war auch hier die ‹herrliche Zeit des Autofahrens› gekommen, wie sich der Davoser Mechaniker Karl Grüger später erinnerte.»

So startet das herrlich bebilderte Sachbuch «Das Jahrhundert des Automobils. Graubünden 1925-2025». Die vorangehende Doppelseite zeigt die fröhliche Schar auf dem Berninapass und drei Autos, so einen Chrysler mit Berliner Kennzeichen und das Fahrzeug von Florian Zambail. Der Samedaner Arzt gehörte zu den rund 300 Personen, die im Sommer 1927 im Kanton Graubünden ein Auto besassen. Heute ist der grösste Kanton der Schweiz pro Kopf der Bevölkerung stärker motorisiert als ihr Durchschnitt. «Statistisch entfällt auf jeden Bündner Haushalt mehr als ein Personenwagen. Davon, wie das möglich war, handelt dieses Buch.»

Ein Autobuch als Bergbuch (der Woche)? Ja sicher, denn das Bündnerland ist Bergland und Passland, überzogen mit Saumwegen, Eisenbahnlinien, Strassenkurven, Brücken und Tunnels. Immer ist der Berg im Weg, zum Glück aber auch am Weg. Die Weltkurorte St. Moritz und Davos: Wer würde sie besuchen (und kennen), wenn sie nicht erreichbar wären auf Fuss- und Kutschen-, dann auf Eisen- und schliesslich auch auf Strassenstrecken.

«Da Fälle vorgekommen sind, in denen durch das Befahren der Strassen mit Automobilen, der Post- und der Fahrverkehr überhaupt gefährdet wurde und da solche Fälle sich wiederholen und zu eigentlichen Katastrophen führen könnten, beschliesst der Kleine Rat:

1. Das Fahren mit Automobilen auf sämtlichen Strassen des Kantons Graubünden ist verboten.
2. Dieser Beschluss wird zu sofortiger Nachachtung öffentlich bekanntgegeben.

Chur, den 17. August 1900.                           Im Auftrag des hochl. Kleines Rates
Der Kanzleidirektor: G. Fient.»

Dieser Erlass der Bündner Regierung, veröffentlicht im «Amtsblatt des Kantons Graubünden» vom 24. August 1900, blieb trotz heftigem Widerstand und neun Volksabstimmungen bis zum 21. Juni 1925 in Kraft. Erst dann hob eine Mehrheit der stimmberechtigen Männer in der 10. Abstimmung das Autoverbot auf, und der Kanton Graubünden erlaubte das Autofahren (vorerst nur auf den Hauptverkehrsstrassen, und noch ohne Albula- und Berninapass) als letzter Kanton der Schweiz.

In den vergangenen 100 Jahren erlebte Graubünden alle Vorteile, Reize und Herausforderungen dieser Erfindung, die Alltag und Tourismus grundlegend veränderte. Fünf Forscherinnen und Forscher präsentieren die Geschichte des motorisierten Verkehrs in Graubünden in ihrer ganzen Spannbreite. Christoph Maria Merki rast «von Null auf Hundert», Isabelle Fehlmann kurvt durch «Die Landschaft der Strasse», Simon Bundi setzt mit tollen Postkarten und Fotos die Schweinwerfer auf das «Land der Umfahrungen» und „Die Anziehungskraft des Automobils», Kurt Möser schaltet «Die Bündner Automobilgeschichte im internationalen Kontext» und Flurina Graf navigiert souverän durch Mobilitätsporträts von Menschen unterschiedlicher Altersgruppen. Kurz: Eine 325seitige, reich illustrierte Geschichte über eine persönliche Maschine, die emotional und verkehrspolitisch nicht wirkmächtiger sein könnte.

1968 notierte Max Frisch in «Tagebuch 1966–1971» unter dem Stichwort «SAN BERNARDINO» ein paar Zeilen: «Siebenmal im Jahr fahren wir diese Strecke, und es tritt jedesmal ein: Daseinslust am Steuer. Das ist eine grosse Landschaft. Vor allem in den Kurven: der Körper erfaßt Landschaft durch Fahrt, Einstimmung wie beim Tanzen.»

Simon Bundi, Isabelle Fehlmann, Flurina Graf, Christoph Maria Merki, Kurt Möser: Das Jahrhundert des Automobils. Graubünden 1925-2025. Herausgegeben vom Institut für Kulturforschung Graubünden. AS Verlag, Zürich 2025. Fr. 49.-