Jenseits von Dracula

Von den Karpaten in den Kaukasus, im Winter und Sommer. Abenteuerliche Entdeckungsreisen, nun ohne Gefahr zwischen Buchdeckeln.

3. November 2022

«Irina schaut mich mit einem zufriedenen Lächeln an; sie ist stolz auf sich, denn sie hat verstanden, dass ich mich mit ihrer Hilfe in diese Berge verliebt habe. Meine anhaltende Begeisterung nach einem langen Tag ist ein vielversprechendes Zeichen. Eines Tages werde ich meine Freude über diese Reise anderen Alpinisten mitteilen; dann wird Irina neue Kunden durch die Berge und Hügel ihrer geliebten Ukraine führen können. So wird es nicht mehr notwendig sein, sich in den russischen Kaukasus oder in andere, weit entfernteren Länder zu begeben. Hier ist der Schnee viel schöner, viel kälter und viel leichter. Hier in den Karpaten gibt es weite, offene Landschaften. Kein Vergleich mit den anstrengenden und gefährlichen Routen im Hochgebirge des Kaukasus. Hier in dieser Gegend ist noch Platz genug für das Abenteuer und für neue Entdeckungen.»

Resümiert der Tessiner Journalist, Buchautor, Filmemacher und Bergführer Mario Casella auf Seite 191 in seinem jüngsten Buch: „Jenseits von Dracula. Eine Winterwandung durch die Karpaten“; die Originalfassung erschien vor drei Jahren unter dem Titel „Oltre Dracula. Un cammino invernale nei Carpazi“. Mario ist DER Spezialist für Durchquerungen unbekannter Gebirge der Welt im Winter. In der Filmtrilogie „Le nevi della seta“ erzählt er Geschichten aus den Bergen am Seidenweg – aus Iran, Afghanistan, China und Kirgistan. Im Buch „Schwarz Weiss Schwarz“ (https://bergliteratur.ch/schwarz-weiss-schwarz/) schreibt er über seine historische und sportliche Recherche vom Dach Europas: die Traversierung des Kaukasus auf Ski im Frühjahr 2009. Nun war er in den Wintern 2016 und 2017 in den Karpaten unterwegs, in diesem uns fast unbekannten Gebirgskamm in Mitteleuropa, der sich von Bratislava an der Donau bis zum Eisernen Tor der Donau krümmt: ein 1500 km langer Bogen voller Gipfel, Gehölz und Geheimnissen. Mario Casella ist ihnen mit einheimischen Begleitern und Begleiterinnen nachgegangen und –gefahren, in der kältesten Jahreszeit am wilden Rand der Slowakei und Ukraine, von Polen und Rumänien, mitten in Schneestürmen, manchmal auch bei blauen Himmel und zum Glück immer wieder in einer gut geheizten Hütte. Wer „Jenseits von Dracula“ gelesen hat, wird die Karpaten, das zweitlängste Gebirge Europas, mit ganz andern Augen sehen, ohne dort gewesen zu sein. Zudem ist eine (Ski-)Reise auf die Hoverla (2061 m), den höchsten Gipfel der Ukraine, zur Zeit leider gar nicht angesagt; der Name bedeutet Schneeberg. Aber wir könnten ja auch in die Hohe Tatra fahren, zum Beispiel nach dem polnischen Zakopane; dort fand 1939 die 9. alpine Skiweltmeisterschaft statt. Im Reisegepäck haben wir neben „Jenseits von Dracula“ natürlich noch den 1897 veröffentlichten Roman „Dracula“ des irischen Schriftstellers Bram Stoker; Mario Casella hat sein Schloss besucht, auch wenn es nicht das originale ist. Das gibt es nicht mehr.

Die bayerische Autorin, Bergsportlerin, Film- und Theaterregisseurin sowie Kulturmanagerin Ana Zirner ist eine Berufskollegin von Mario Casella. Auch sie unternimmt gerne epische Touren, über die sie anschliessend berichtet. So erschien 2018 „Alpensolo. Sechzig Tage und Nächte unter freiem Himmel“ und zwei Jahre darauf „Rivertime. Allein auf dem Colorado von den Rocky Mountains bis nach Mexiko“. Nun liegt der Bericht über ihre jüngste Abenteuerreise vor: „Wilde Berge, weites Land. Von Ost nach West durch den Kaukasus“. 2021 hat sie zu Fuss, zu Pferd und manchmal auch in einem Fahrzeug den georgischen Teil des Grossen Kaukasus durchquert, alleine und auch mit FreundInnen und teilweise mit ihrem Lebenspartner. Genau genommen war sie nie ganz alleine, denn Ana war, unerwarteter Weise, in Erwartung. Die Sorgen und Freuden einer werdenden Mutter nehmen denn auch einen gewissen Teil ihrer kaukasischen Reportage ein. Die Reise durch ein unbekanntes Land und Gebirge hat so noch eine besondere Dimension angenommen. Auf Seite 191 erzählt sie, wie sie und ihr Martin bei einem langen Rückweg von einem kleinen Transporter mitgenommen werden, der über einen unwegsamen Feldweg zuckelt:

«Ich bin erleichtert, wenngleich ich bei jedem großen Ruckler das Gefühl habe, meinem Baby einen unfreiwilligen Luftsprung zu verpassen. Während wir von hier aus die Landschaft gemächlich an uns vorbeiziehen sehen, träume ich von perfekten First Lines im Tiefschnee auf den winterlich verschneiten Hängen über uns.»

Mario Casella: Jenseits von Dracula. Eine Winterwandung durch die Karpaten. AS Verlag, Zürich 2022. Fr. 32.80.

Ana Zirner: Wilde Berge, weites Land. Von Ost nach West durch den Kaukasus. Malik Verlag, München 2022. € 20,00.

Vom Mont-Blanc an die BergBuchBrig

Nicht verpassen: Anfang November nach Brig, später dann nach Chamonix bzw. Courmayeur. Mit Büchern im Rucksack, vielleicht auch mit Seil und Stöcken.

30. Oktober 2022

«Uno storico nido d’aquila perduto per sempre.»

Diesen Verlust einer geschichtsträchtigen Biwakschachtel für Alpinisten meldete „Montagne360“, die Zeitschrift des Club Alpino Italiano, in ihrem Oktoberheft. Ein Felssturz hatte Ende August 2022 das Bivacco Alberico e Borgna (3737 m) beim Col de la Fourche am Südwestgrat des Mont Maudit im Mont-Blanc-Massiv mitgerissen. Das 1935 erbaute Bivouac de la Fourche (so nennen die Franzosen die 10-plätzige Unterkunft auf der Staatsgrenze) war noch 1985 komplett restauriert worden und musste wegen seiner ausgesetzten Lage hoch über dem Glacier de la Brenva immer wieder neu gesichert werden. Nun liegt es zerstört auf diesem Gletscher – der Klimawandel mit auftauendem Permafrost lässt grüssen.

In der Ende August erschienenen dritten Auflage des dritten Bandes von „Neige, Glace et Mixte. Le topo du massif du Mont-Blanc“ ist der verlorene Alpinisten-Adlerhorst natürlich noch drin, mit genau eingezeichnetem Wegverlauf auf einem Luftbild, das die grandiose Firn-Granit-Welt östlich des Dachs der Alpen zeigt. Der Führer von Bergführer François Damilano beschreibt alle eisig-felsigen Anstiege zwischen Mont-Blanc und dem Bassin de Tré-la-Tête. Insgesamt 390 historische und neue Routen, von der berühmten Arête de l’Innominata am Mont-Blanc de Courmayeur bis zur Voie Rébuffat in der Westwand des Mont-Blanc, am 2. Juni 1985 eröffnet von Patrick Gabarrou & Co; etwas nördlich davon die „Balade d’automne“ von François selbst, mit Godefroy Perroux im Oktober 2001 erstbegangen, und dann mit Varianten am 13. Juni 2013 erstmals mit Ski von Vivian Bruchez und Bastien Fleury befahren. Anders gesagt: Wer sich alpinistisch mit Pickel und Ski am höchsten Gipfel der Alpen austoben will, braucht Tome 3 von „Neige, Glace et Mixte“; die Bände 1 und 2 selbstverständlich ebenfalls (vgl. https://bergliteratur.ch/?s=damilano). Doch all die Farbfotos mit den roten Linien können auch nur angeschaut werden. Vielleicht findet man noch einen Eisschlauch, der noch nie erklettert wurde; vor dem Einsteigen sicherheitshalber aber bei François nachhaken, ob dem auch so ist.

Konkurrenz erhielt Monsieur Damilano vom Fotografen Alex Buisse, der im Bildbandführer „Mont-Blanc Lines“ grossartige Farbfotos versammelt hat, darin die wichtigsten Routen an den wichtigsten Gipfel des ganzen Mont-Blanc-Massivs farbig eingezeichnet sind, teilweise in Übersicht, zuweilen auch im Detail. Daneben zeigen noch Actionfotos den höchsten und wohl besten Spielplatz der Alpen. Wer also endlich einmal die Voies des Suisses an den Courtes bzw. am Grand Capucin erleben will, schaut sich die entsprechenden Seiten genau an. Nicht dass man dann plötzlich in der Voie des Autrichiens klettert bzw. am Capucin in „O Sole Mio“ Höhe gewinnt (was insofern nicht so schlimm ist, da dieser Anstieg von den Schweizern Michel Piola und Pierre-Alain Steiner am 21./22. April 1984 gefunden wurde). Texte dokumentieren die Geschichte der Wege, heutige Alpinisten erzählen, wie sie damit und den aktuellen Herausforderungen, also dem Rückgang der Gletscher und dem Abbrechen von Felspartien, zurechtkommen. Das Foto auf Seite 67 zeigt einen kleinen Felssturz in der Nordwand der Aiguille du Dru; es gab auch schon grössere. Originalton von Vivian Bruchez: „Cette montagne a un élan, elle représente la verticalité, l’esthétisme, l’élégance des grandes montagnes mais aussi la fragilité des ces versants, les pans de montagne effondrés suite au réchauffement.“

Hinten in seinem Buch zeigt Alex Buisse noch Linien in drei Wänden des Matterhorns sowie in der Nordwand des Eigers. Um diese Gipfel kann man halt einfach nicht herumklettern… Item: Matterhorn und Klimawandel haben ihre Auftritte an der BergBuchBrig; das Multimedia-Festival zu Natur, Kultur, Freizeit und Abenteuer in den Bergen geht vom 2. bis 6. November 2022 in der Alpenstadt Brig über die Bühne. Hier nur fünf Tipps:
– Am 3. November um 14 Uhr die szenische Lesung „Empor – Der Wettlauf zum Gipfel des Matterhorns“; um 22 Uhr der Dokumentarfilm „Sur les traces du Lucy Walker“ (die Engländerin stand als erste Frau auf dem Gipfel des Matterhorns).
– Am 4. November ab 13 Uhr die Bildervorträge „Die Plaine Morte und ihre Gletscherseen“ und „Eisberge am Gerenpass“ – zwei eisige Phänomene des Klimawandels.
– Am 5. November um 17 Uhr meine Bücherpräsentation „Après-Lift“ und „WasserRauschen“, mit dem Hinweis auf einen eigentlich wegen der Gletscherschmelze neu sichtbaren und nummerierten Bach, der vom Wallis ins Berner Oberland fliesst, in diesem heissen Sommer aber schon wieder versickert ist.

François Damilano: Neige, Glace et Mixte. Le topo du massif du Mont-Blanc – tome 3. Du Mont-Blanc au bassin de Tré-la-Tête. JMEditions, Chamonix 2022. € 29,50.

Alex Buisse: Mont-Blanc Lines. Éditions Glénat, Grenoble 2021, € 35,00.

www.bergbuchbrig.ch

Jimmy Chin – Bilder aus einer Welt der Extreme

Der erste Bildband eines preisgekrönten Bergfotografen, der heute Geburtstag feiert.

12. Oktober 2022

«Als Kind chinesischer Einwanderer hörte ich immer, es gebe nur drei Berufe: Arzt, Anwalt oder Professor. Kletterer stand nicht auf dieser Liste. Nach dem College war ich mir sicher, dass diese traditionellen Erwartungen nicht zu mir passten; ich beschloss, mir meinen eigenen Weg durch die Welt zu bahnen.
Meine Zwanziger verbrachte ich zwischen Kletterzielen und dem Leben in einem 1989er Subaru Loyale. Nicht gerade das Graduiertenprogramm, das sich meine Eltern erhofften.»

Gesteht Jimmy Chin, geboren am 12. Oktober 1973 in Mankato, Minnesota, in der Einführung zu seinem ersten Fotoband, der seine Karriere in den Bergen dokumentiert: „There and Back“, 2021 veröffentlicht und zu einem New York Times-Bestseller emporgeklettert. Nun liegt das Meisterwerk in einer deutschen Übersetzung vor: „Bilder aus einer Welt der Extreme“.

Hierzulande dürfte Jimmy Chin insbesondere wegen zwei Fotos bekannt sein, beide mit Alex Honnold im kalifornischen Yosemite Valley, je solo und seilfrei und in roten Oberkleidern unterwegs an den beiden berühmtesten Gipfeln dort. Einmal ruhig stehend, mit dem Rücken zum Fels und den Händen den Beinen, auf der schuhbreiten Thank God Ledge in der senkrechten Nordwestwand des Half Dome, ein Bild, das die Verlorenheit der Alpinisten auf vertikaler Flur perfekt dokumentiert. Das andere Foto zeigt Alex in einer der Gipfelseillängen der tausend Meter hohen Freerider-Route am El Capitan während seiner Free-Solo-Begehung am 3. Juni 2017. Der gleichnamige Dokumentarfilm stammt eben von Jimmy Chin und seiner Frau Elizabeth Chai Vasarhelyi; 2019 erhielt „Free Solo“ den Oscar für den besten Dokumentarfilm. Überfällig also, ein Bildband von Jimmy Chin.

In diesem 24 x 30 cm grossen, 3 cm dicken und gut 2 kg schweren Buch sind über 200 dramatische und auch ganz entspannte Fotos versammelt, die Jimmy Chin über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren bei Expeditionen auf sieben Kontinenten aufgenommen hat – von der Skiabfahrt vom Mount Everest über Erstbesteigungen in der Ennedi-Wüste im Tschad oder im Königin-Maud-Land in der Antarktis bis hin zur Überquerung des Chang-Tang-Plateaus in Tibet ohne fremde Hilfe. Im Laufe der Seiten und seiner Abenteuer teilt er Details über die Hintergründe, die es ihm ermöglichten, diese Bilder unter oft schwierigsten Bedingungen einzufangen, und erzählt die Geschichten der Abenteurer und Athleten, die er fotografiert hat, darunter eben Alex Honnold, die Skifahrerin Kit DesLauriers, der Snowboarder Travis Rice, die Alpinisten Conrad Anker und Yvon Chouinard, die Kletterin Hazel Findlay, die beim Deep Water Soloing in Oman einen Köpfler ins Meer hinab macht, atemberaubend und aufatmend in gleichen Augenblick. Ein harmloser Fall. Aber von einem anderen hatte Jimmy Chin grosse Angst, am 3. Juni 2017 in der Südwestwand des El Capitan:

„Ich selbst würde Alex in der letzten Crux, der Enduro Corner, filmen. Diese Länge gleicht einem riesigen offenen Buch aus poliertem Granit mit einem schmalen und extrem steilen Riss im Falz. Der hatte schon viele erfahrene Kletterer ausgespuckt. Wenn Alex das passieren sollte, wollte ich nicht, dass jemand anderes das unmittelbar erleben musste.
Die Tragweite des Geschehens war mir 760 Meter in der Luft hängend voll bewusst. Meine Arme spannten sich an, um die Filmkamera zu halten, auf der ich eine Fotokamera angebracht hatte, damit ich gleichzeitig Stills aufnehmen und filmen konnte. Ich dachte an die Anweisung, die ich gegeben hatte: ‚Keine Fehler. Auf die Arbeit konzentrieren.‘“

Jimmy Chin: Bilder aus einer Welt der Extreme. Prestel Verlag, München 2022. € 50,00.

Der Berg ruft!

Zwei neue gebirgige Comic-Bände, mal mehr lustig, mal mehr ernst. Zugreifen, bevor die Sprechblasen platzen.

3. Oktober 2022

– Ich habe gewonnen! Ich war als Erster oben!
– Das ist der falsche Gipfel, du Depp!

Kurzer Dialog zwischen den Vettern Donald und Dussel Duck im Comic „Die Sonntagsbergsteiger“, abgedruckt im Lustigen Taschenbuch Spezial von Walt Disney mit dem unverwüstlichen Titel „Der Berg ruft!“, erschienen am 5.5.22. Der richtige Gipfel ist die Nadelzinne, und dort hinauf wollen Dagobert, Duck und Dussel, angeführt von Bergführer Habakuk. Dussel (wer sonst?) wird noch fast von einem Adler davongetragen, doch schliesslich erreicht die Viererseilschaft den Gipfel, allen voran Dagobert, der als Erster seinen Gipfelwimpel aufstellt. Dummerweise ist Oma Dorette Duck mit den Enkeln Tick, Trick und Truck bereits oben und fragt die überraschten Gipfelstürmer: „Wollt ihr auch ein Gipfelpicknick machen?“ Von der Rückseite führt eine Seilbahn auf die Nadelzinne…

25 mehr oder minder lustige, mehr oder minder alpine Bildergeschichten; sechs von ihnen sind deutsche Erstveröffentlichungen. So „Die Jahrhundert-Klettertour“ mit Mickey und Goofy, die eine schwierige Jubiläumsbesteigung ausführen wollen, worüber der Bürgermeister des Bergdorfes sehr erfreut ist: „Wir hoffen, dass die Berichte über ihren Aufstieg wieder mehr Touristen zu uns nach Rosenalp locken werden. Der Berg ist schließlich unsere Hauptattraktion.“ Kommt einem ziemlich bekannt vor, nicht wahr? Der Aufstieg verläuft nicht ohne Zwischenfälle. Auf dem Gipfel können die beiden wackeren Kletterer die Alpenvereinswimpel nicht aufstellen, weil dieser aus nacktem Fels besteht. Micky will deshalb einen Steinmann errichten, doch Goofy erwischt den falschen lockeren Stein, und eine Tragödie scheint unausweichlich. Tja, die vermehrt bröckelnden Alpen hinterlassen ihre Spuren auch im Entenhausener Alpinismus.

Der Berg ruft auch den jungen Vani, der in einem Dorf wohnt, das von einem steil aufragenden, oben schneebedeckten Kegel beherrscht wird: „Vani a toujours voulu grimper au sommet de cette montagne. Pour savoir ce que cela fait de voir le village depuis le sommet. Toute sa vie a été orientée vers la montagne. Son éducation, ses jeux, ses amis… Aujourd’hui, il part pour la plus grande aventure de sa vie.“ Der spanische Architekt, Illustrator und Comic-Autor Jorge Campos lässt in „Montaña“ (so die Originalausgabe von 2020) seinen Helden in sechs Kapiteln zahlreiche schöne und böse Momente beim fast unbeirrbar verfolgten Aufstieg erleben. Am meisten zu schaffen machen ihm aber nicht die ganz unterschiedlichen Verhältnisse, sondern die Wildtiere, die sich vehement gegen den menschlichen Eindringling wehren. „Un écureuil m’a volé de la nourriture et un sanglier m’a poursuivi“, erinnert sich Vani beim Gipfelsturm. „Un cerf m’a jeté d’une falaise. Un aigle enragé m’a pourchassé et puis il m’a sauvé.“ Und dann steht Vani endlich oben – und sieht das Dorf nicht. Oder doch?

„Montagne“ ist ein wunderhelles Buch darüber, wie sich der Mensch in der Natur verhalten kann, sollte und tut, wie er sich ihren Herausforderungen stellt und wie er sich anpasst. „Montagne“ ist ein köstliches Bergbuch, das so ganz anders daherkommt und in dem wir uns Bergsteiger und Wanderer dennoch Seite für Seite widerfinden, bis hinauf zum Gipfel. Hoffentlich ist es diesmal der richtige.

Walt Disney: Der Berg ruft! Lustiges Taschenbuch Spezial, Band 106, Berlin 2022. € 11,00.

Jorge Campos: Montagne. Éditions Clair de Lune, Marseille 2022, € 20,00.

Im Süden schön!

Tessin, Land der Bücher, Blumen und Baumeister. Eine Entdeckungsreise.

27. September 2022

«Möge dieses Buch all jenen eine Hilfe sein, die erstmals, wieder einmal oder mal so richtig die Region zwischen Gotthard und Chiasso zu Fuß entdecken möchten. Und auch jenen, die schon fast alles kennen. Eins ist sicher: Es gibt viel zu erleben. Selbst beim aberhundertsten Besuch.»

È vero! In beiderlei Hinsicht: Buch und Besuch. Es heisst „Tessiner Streifzüge. Wandern und entdecken zu jeder Jahreszeit“, stammt vom Ex-Tessiner und Wahl-Zürcher Marco Volken. Mit dem oben zitierten Absatz schliesst er sein Vorwort ab, das mit „Im Süden schön!“ überschrieben ist. Wie wahr! Und mit dem 311seitigen Führer von Marco wird er gleich noch ein bisschen schöner. Im Süden und im Norden. Also vor Ort und zu Hause. Letzteres deshalb, weil das Buch, neben dem Planen der Wanderungen ennet dem Gotthard und der Freude darauf, erstens auch ein Lesebuch ist. Zum Beispiel die vier Seiten über die Tessiner Berghütten: „Besser als tausend Hotelsterne“. Und zweitens, weil das Buch auch ein Bildband ist. So viele starke Tessinfotos habe ich noch nie gesehen; zugegeben, sie sind teils etwas klein, weil er ja im Rucksack Platz haben muss, der Führer. Mit mindestens einer Farbfoto pro Doppelseite, wohl eher mit zwei, mit 46 Wanderrouten, inkl. Varianten, mit 34 weiteren Vorschlägen, mit vertiefenden Texten zu Natur, Kultur und Geschichte, mit GPS-Daten zum Download. Kurz: einfach ein rundum schönes Buch. Es gehört ab sofort zum obligatorischen Gepäck bei einer Reise ins Tessin.

Es seien noch ein paar andere neue Bücher zum Ticino vorgestellt. Der neue Haupt-Wanderführer „Naturwanderungen im Tessin. Auf den Spuren der Biodiversität“ beschreibt 27 Wandertouren zwischen Lukmanier und Chiasso (davon 9 im Sottoceneri), immer in Naturlandschaften von nationaler Bedeutung. Das Schwergewicht des reich bebilderten Buches liegt darin, was man unterwegs sieht und sehen kann, also besondere Landschaftsformen, Fauna und Flora. Wobei es bestimmt einfacher ist, ein Steinbrech-Leimkraut zu entdecken als ein Steinhuhn oder einen Steinmarder… Im Anhang des 780 Gramm schweren Buches gibt es das alphabetische Artenverzeichnis von Abbisskraut (ist bei der Tour 19 in den Monti di Medeglia zu finden) bis Zwitscherschrecke (Tour 1). Etwas mager sind leider ein paar touristische Infos ausgefallen, so zu Seilbahnen und Berghütten. Natürlich findet man diese mit dem Smartphone, aber die Angaben von Links würden die Planung vereinfachen.

Die bestens bekannte Schweizer Schriftsteller Eveline Hasler lebt seit Jahren im Locarnese. In ihrem jüngsten Buch „Spaziergänge durch mein Tessin“ erzählt sie von eigenwilligen Bewohnern und Gästen dieser wohlbesuchten Landschaft und erkundet die von der Vielfalt Italiens und der Kargheit der Alpen beeinflusste Küche. Ihre Spaziergänge machen buchstäblich Appetit auf mehr: zahlreiche Originalrezepte regen zum Nachkochen an. Die 18 kulturellen und kulinarischen Touren führen in die Täler Centovalli, Onsernone, Maggia, Bavona, Verzasca, Leventina und vor allem auf die Hügel rund um Ascona und auf der gegenüberliegenden Seeseite. Wer genaue wandertouristische Angabe erwartet, wird nicht bedient. Muss es auch nicht werden; dafür gibt es genügend andere Publikationen sowie analoge und digitale Karten. Mit dem Buch bekommt man nicht nur Hunger auf Tessiner Spezialitäten, sondern auch auf literarische Werke, die Eveline Hasler erwähnt. Geschmückt ist ihr Buch mit 18 Schabkarton-Illustrationen von Hannes Binder, der ebenfalls im Tessin wohnt.

Die Collona „Sui sentieri dei padri“ stellt die Bergwelt des Tessins bis zur hintersten und obersten Alphütte bzw. ihrer Reste vor, inkl. Beschreibung, wie man dorthin kommt (oder auch kaum). Nun ist der achte Band erschienen, wieder von Giuseppe Brenna, dem wohl besten Kenner des alpinen Tessins. Auf dem Cover die halb eingefallene Steinhütte auf der Alpe Gülaresc (ca. 2150 m) in der Val Piumogna. Auf der Landeskarte hat die Alp keinen Namen; die Hütte, die sich von den umliegenden Steinen nicht gross unterscheidet, findet man hier: 2’699’581, 1’145’753. Was für ein bemerkens- und aufsuchenswerter Ort! Wie viele andere in diesem linken Seitental der Leventina, das vom Pizzo Campo Tencia (3071 m) beherrscht wird. Und in diesem Buch mit 174 Routen zu 290 Alpen, mit 34 Kartenausschnitten und 622 Farbfotos. Es heisst: „Alpi di Leventina e Val Bedretto. La Via dell’Alpigiano della Val Piumogna, il Sass di Nom in Val Gagnone, l’antica iscrizione dell’Alpe Mottascia, le eriscie di Cruina e altre storie.“

Aber jetzt noch kurz der Hinweis auf ein fünftes Tessinbuch. Es stammt von Omar Gisler: „Terra d’Artisti. Wie Tessiner Baumeister europäische Kunstgeschichte schrieben“. Einer dieser Meister war in den 1980er Jahren auf der 100-Schweizerfranken-Banknote dargestellt: Francesco Borromini. Aber es gab noch viele andere. Zum Beispiel Pietro Morettini (1660 – 1737). Er arbeitete als Festungsbaumeister in Besançon, Landau in der Pfalz, Namur und Bergen op Zoom, zeichnete die Befestigungspläne von Sursee, Rapperswil, Bremgarten und Baden und baute das Urnerloch bei Andermatt, den ersten Schweizer Verkehrstunnel. An ihn denken wir, wenn wir im Wandertenue sommers wie winters durch den kürzen oder längeren Gotthardtunnel richtig Chiasso reisen.

Marco Volken: Tessiner Streifzüge. Wandern und entdecken zu jeder Jahreszeit. Rotpunktverlag, Zürich 2022. Fr. 39.-

Ivan Sasu, Eric Vimercati, Marcello Martinoni, Alma Sartoris: Naturwanderungen im Tessin. Auf den Spuren der Biodiversität. Haupt Verlag, Bern 2022. Fr. 39.-

Eveline Hasler: Spaziergänge durch mein Tessin. Landschaft, Kultur und Küche. Mit Zeichnungen von Hannes Binder. Nagel & Kimche, Zürich 2022. Fr. 30.90.

Giuseppe Brenna: Alpi di Leventina e Val Bedretto. Salvioni Edizioni, Bellinzona 2022, Fr. 40.-

Omar Gisler: Terra d’Artisti. Wie Tessiner Baumeister europäische Kunstgeschichte schrieben. Mit einem Vorwort von Marco Solari. AS Verlag, Zürich 2022. Fr. 42.80.

Auf Klimaspuren und Alpeneis – Albert Mountain Award

Der 1111. Eintrag auf bergliteratur.ch wärmt mit brandaktuellen Themen und Veranstaltungen.

19. September 2022

«Am 29. Juni [2021] war Klimaspuren im Alpinen Museum in Bern mit dabei am Gespräch „Die Alpen: Opfer und/oder Verursacher des Klimawandels?“ Über dem Podium hing das Bild „Aufstieg und Absturz“ von Ferdinand Hodler. Darunter diskutierten (v.l.n.r.) Benno Steiner und Françoise Jaquet, SAC, Dominik Siegrist, Klimaspuren, Katharina Conradin, CIPRA International, Jon Pult, Alpen-Initiative, und Jürg Schweizer, Institut für Schnee- und Lawinenforschung.»

Sozusagen prophetische Bildlegende im Kapitel „Bergsturz und Autoflut“ im Buch „Auf Klimaspuren. Eine Expedition von Ilanz nach Genf“. Denn am kommenden Freitag Nachmittag und Abend werden Katharina Conradin und Dominik Siegrist wieder unter Hodlers Monumentalgemälde im Alpinen Museum der Schweiz sitzen, diesmal jedoch in anderer Funktion. Er als Präsident der King Albert I Memorial Foundation, die zum 15. Mal den Albert Mountain Award überreicht. Sie als Moderatorin der Gesprächsrunde mit den vier neuen PreisträgerInnen. Sowohl Gesprächsrunde wie Feier sind öffentlich. Und, ein kleiner Rückblick zur Diskussionsrunde vom letzten Juni: Mit Jürg Schweizer war ein früherer Preisträger dabei; sein Institut erhielt 2020 den Albert Mountain Award.

Das angesprochene Bild mit der passenden Legende findet sich in einem Buch, das ich zur Lektüre und zum Anschauen wärmstens empfehlen kann, obwohl oder gerade weil es wieder kälter geworden ist und wahrscheinlich noch viel kälter werden wird, wenigstens drinnen. „Auf Klimaspuren“ dokumentiert auf 288 Seiten, mit 72 Beiträgen und 150 Fotos leicht lesbar und schwer fundiert den Stand der Klimapolitik in der Schweiz, erwandert und erforscht im Sommer 2021 auf einer öffentlichen Wanderung von Ilanz nach Genf mit 42 Etappen und 75 Ortsterminen. Das Buch ist, so heisst es zum Auftakt, „ein Expeditionsbericht zur Klimakrise in der Schweiz. Es folgt den Spuren, die der Klimawandel in der Gesellschaft und der Natur hinterlässt, es zeigt Spielräume und Befindlichkeiten auf und dokumentiert, wie sich Menschen und Institutionen gegen die Klimafolgen wappnen und wie sie sich engagieren, damit die Zukunft klimaverträglich werden kann.“ Am Schluss des Buches findet sich ein Glossar zum Thema Klima; zudem führt ein QR-Code zu den Quellen und zu weiterführender Literatur. Anders gesagt: Wer zum Klima informiert sein bzw. informieren will, muss „Auf Klimaspuren“ wandern.

Wer sehen will, wie die Gletscher heute aussehen, nimmt den Bildband „Alpeneis. Gletscher und Permafrost im Klimawandel“ von Bernhard Edmaier zu Hand. Etwa 4400 Gletscher gibt es in den Alpen – noch, denn das ewige Eis ist leider nicht so. Bis zum Ende unseres Jahrhunderts sollen laut Prognosen sogar vom grössten Alpengletscher, dem Aletschgletscher, nur noch wenige Eisfelder übrig sein. Eine fast unvorstellbare Vorstellung, leider aber wahr und unmissverständlich sichtbar. Die 185 Fotos, vor allem Luftaufnahmen, zeigen, welche Formenvielfalt dabei verloren geht, aber zugleich auch, was neu entsteht: farbige Seenlandschaften, vom Eis geschliffene Felsen oder wüstenhafte Schutthänge, von denen die Vegetation allmählich wieder Besitz ergreift. Zum Glück hat Edmaier ein paar Winterfotos in seinen Bildband hineingenommen, dann sieht es wenigstens noch etwas firnig aus. Die mächtige Nordostwand des Weisshorn ist einfach grandios – auf der Doppelseite 150/151; in Wirklichkeit wie in diesem Sommer, kurz erblickt auf der Fahrt nach Zermatt, eine graue Felsflanke mit ein paar Hängegletschern. Weiter vorne im Buch die Gegenüberstellung der berühmten Gletscherwelt von Bernina, Scerscen und Roseg im August 2003 und im Juli 2021. Himmeltraurig, trotz des gleich blauen Himmels. Von solchen Vergleichen wird auch am 23. September im Alpinen Museum in Bern die Rede sein.

Alle zwei Jahre verleiht die schweizerische King Albert I Memorial Foundation den internationalen Albert Mountain Award. Mit dem Preis werden Menschen und Institutionen ausgezeichnet, die sich für die Welt der Berge als Sportler, Forscherinnen oder Kulturschaffende besonders verdient gemacht haben. Die neuen PreisträgerInnen sind Bernd Arnold, deutscher Kletterpionier und ungekrönter König des Elbsandsteingebirges; Sofie Lenaerts, belgische Spitzenalpinistin und Entwicklungshelferin; Nam Nan-hee, südkoreanische Weitwanderin mit dem Ziel eines grenzüberschreitenden Friedenspfades; die deutsche Gesellschaft für ökologische Forschung, die mit ihrem Gletscherarchiv den Klimawandel im Hochgebirge zugleich dokumentiert und veranschaulicht.

Köbi Gantenbein, Dominik Siegrist, Zoe Stadler (Texte), Ralph Feiner, Jaromir Kreiliger (Fotografie), Sylvain Badan, Lucie Wiget (Mitarbeit): Auf Klimaspuren. Eine Expedition von Ilanz nach Genf. Edition Hochparterre, Zürich 2022, Fr. 49.-

Bernhard Edmaier (Fotos), Angelika Jung-Hüttl (Texte): Alpeneis. Gletscher und Permafrost im Klimawandel. Rother Verlag, München 2022, € 47,00.

Albert Mountain Award 2022. Gesprächsrunde und Preisverleihung im Alpinen Museum am Freitag, 23. September 2022. 14 bis 16 Uhr: die PreisträgerInnen im Gespräch (Moderation Katharina Conradin, ehemalige Präsidentin CIPRA International); 16 bis 17 Uhr: Apéro mit Spezialitäten aus den Ländern der Award Winners; 17.30 bis 18.30 Uhr: feierliche Übergabe des Albert Mountain Award. Anmeldung erwünscht: booking@alpinesmuseum.ch oder 031 350 04 42.

DDR-Kletterer im nordkoreanischen Diamant-Gebirge. Der letzte Höhepunkt der Ausstellung „Let’s Talk about Mountains. Eine filmische Annäherung an Nordkorea“ im Alpinen Museum in Bern; sie geht am Sonntag, 25. September 2022, zu Ende. 1984 eröffneten Bernd Arnold und Joachim Schindler, Mitglieder einer Kletterdelegation aus der DDR, in den Granitbergen von Nordkorea mehrere Kletterwege, darunter den «Weg des Dankes» oder die «Route der Freundschaft». Im Hodlersaal erzählen die beiden von herausfordernden Routen, falsch gepackten Koffern und einem aufsehenerregenden Nacktbad im Ostmeer. Mittwoch, 21. September 2022, 18.30 bis 20 Uhr.

Argentine – mon amour

An einem der besten Kletterberge der Schweiz wird gefeiert, unter anderem mit einem Buch der Brüder Remy.

2. September 2022

«L’Argentine hantait nos esprits. Nous en avions fait deux fois la traversée de l’arête en 1921, mais le Grand Miroir nous fascinait. Le samedi 27 mai 1922, nous sommes montés à pied, tous les trois, de Bex jusqu’à La Benjamine, où nous avons laissé les sacs. Puis grimpant les pentes du pâturage de Solalex, nous avons examiné en détail cette paroi. Nous avions choisi l’itinéraire qui nous paraissait le plus facile pour mettre toutes les chances de notre côté. Notre technique de varappe et nos souliers à clous avaient quelque chose de primitif en comparaison de ce que vous pratiquez maintenant. Le dimanche 28 mai nous nous sommes levés à 3 h 30.»

Und dann, beim ersten Tageslicht, stiegen die drei Lausanner Studenten André Bugnion, Jean-Pierre Vittoz et Henri Moreillon in die 450 Meter hohe, noch undurchstiegene Kalkwand des Grand Miroir ein. In dieses Schaustück der Nordwestwand der Arête de l’Argentine; der Grat erstreckt sich über gut zwei Kilometer von der Haute Corde über die Haute Pointe (2422 m) bis zum Lion de l’Argentine. Zügig kletterten das Trio durch die teils noch mit Schnee und Eis gefüllten Risse im östlichen Teil des Grossen Spiegels – eine mutige Erstdurchsteigung einer beeindruckenden Wandflucht im Herzen der Waadtländer Alpen. 100 Jahre nach der Premiere des Couloir Est durchziehen schier unzählige Routen die breite Wand, darunter auch der am 1. September 1926 eröffnete Normalweg oder Itinéraire de l’Y im Grand Miroir, der klassische Weg, der Eingang gefunden hat in den einst sehr beliebten Bildbandführer „Im schweren Fels. 100 Genußklettereien in den Alpen“ von Walter Pause.

Das Zitat von Henri Moreillon über die erste Durchsteigung des Grand Miroir findet sich im Buch „Les Miroirs de l’Argentine“ von Claude und Yves Remy aus dem Jahre 1997. Es war die erste alpinhistorische Monografie, welche die Brüder Remy über ihre Kletterheimat veröffentlichten. 1999 folgte „Gastlosen“, 2006 „Les falaises du Jura“. Und jetzt, pünktlich zur „100ème de la première ascension du Miroir de l’Argentine“, erscheint „Les Miroirs de l’Argentine“ in einer prächtig erweiterten und aktualisierten Neuauflage. 40 zusätzliche Seiten, grossartige neue Fotos, eine präzise Übersicht über alle die Kletterrouten. Und vor allem wieder die alten und neuen Geschichten und Porträts der Kletterer und Kletterinnen, die im grossen und kleinen Spiegel der Argentine, in den Aufschwüngen dazwischen und auf dem luftigen Grat hoch oben ihre Spuren hinterliessen, ihrer Leidenschaft nachgingen auf schmalen Tritten und Griffen und manchmal auch in der Luft. Ein starkes Buch, das mit einer ganz besonderen Erinnerung beginnt: Claude und Yves Remy besuchten im Juni 2022 Paul Trachsel (Jahrgang 1915), der 1931 mit Alice Berger de Buren durch den Grand Miroir kletterte. Das schwarzweisse Foto zeigt die beiden oben auf dem Grat, sie lachend, er locker konzentriert, denn die Tour war ja noch nicht zu Ende, und das Leben auch nicht.

Das soll gefeiert werden, 100 Jahre Erstdurchsteigung des Grand Miroir de l’Argentine und die Neuauflage der Monografie des frères Remy. Die Feierlichkeiten finden am Samstag, 10. September, in Solalex statt, am Fusse des Miroir. Ab 16.00 Uhr mit der Vernissage des Buches, mit einem Vortrag über die Geschichte des Kletterns an der Argentine, mit dem Film „Les fichiers du Muret“ und mit der Beleuchtung der Y-Route. Wenn das kein Grund ist, in die Alpes vaudoises zu fahren: mit der Zahnradbahn von Bex hinauf nach La Barboleuse zwischen Gryon und Villars-sur-Ollon, dann knapp zwei Stunden wandern nach Solalex. Es fährt manchmal auch ein Bus, und eine Mitfahrgelegenheit findet sich bestimmt. Bonne balade – und vielleicht ja auch bonne varappe!

Claude et Yves Remy: Les Miroirs de l’Argentine. Coloria Graphic Design, Vevey 2022. Fr. 70.-
Programm vom 10.9.2022: www.miroir-argentine.ch

Vom Matterhorn zum Eiger

Die berühmtesten Gipfel der Schweiz sorgen immer wieder für Dialoge und Drucke.

23. August 2022

«Der Eiger mit seiner irren Geschichte. Die schwierigsten Touren habe ich am Mont Blanc geklettert. Auch das Matterhorn ist spannend.»

Überraschende Antwort von Reinhold Messner auf die Frage nach dem faszinierendsten Berg in der Schweiz in einem Interview mit der „Coopzeitung“ vom 12. Juli 2022. Man kann davon ausgehen, dass der Südtiroler, „der berühmteste Alpinist der Welt“, weiss, wo der Mont Blanc liegt, nämlich zwischen Italien und Frankreich. Vielleicht ist aber dem Fragesteller Andreas W. Schmid beim Redigieren des Interviews diese Gebietserweiterung der Schweizer Alpen unterlaufen. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass der Mont Blanc im 18. und 19. Jahrhundert sozusagen zur Schweiz gehörte, wenigstens in Führerwerken. 1793 gab Johann Gottfried Ebel mit seiner „Anleitung auf die nützlichste und genussvollste Art die Schweitz zu bereisen“ einen der ersten und erfolgreichsten Reiseführer zur Schweiz heraus. Beim Stichwort „Chamounythal“ heisst es: „Wenn man die ganze Schweitz gesehen hat, so ist die Reise in dieses Thal nicht überflüssig; ganz im Gegentheil, denn man findet die Natur nirgends so gross, so ausserordentlich, nirgends solche Ansichten und Naturscenen als hier.“ Und auf vielen Reisen durch die Schweiz war es selbstverständlich, dass von Genf aus der Umweg über Chamonix ins Wallis und in die Schweiz gemacht wurde. Bleiben wir also grad im Wallis, bevor wir ins Berner Oberland wechseln.

Der Genfer Literaturwissenschaftler Jean-Michel Wissmer – man kennt ihn von seinem Buch über Heidi (https://bergliteratur.ch/das-bergbuch/) – schrieb ein Buch über den berühmtesten Berg der Alpen, der Schweiz und wohl auch von Italien: „La montagne inutile. Du Cervin et d’autres sommets“. Darin kreist er um das Matterhorn und seine Geschichte, insbesondere um diejenige seiner ersten Besteigung. Interessant wird es dort, wo Wissmer neue Knoten findet, also nicht neue Aspekte der Tragödie vom 14. Juli 1865, sondern unbekannte Querverbindungen. So dass beispielweise Samuel Beckett, Autor von „Warten auf Godot“, dem Inbegriff des absurden Theaters, im Hörspiel „All that fall“ von 1957 kurz das Matterhorn erwähnt. Allerdings muss auch erwähnt werden, dass Wissmers allgemeine Ausführungen zum „Cervin et la littérature de montagne“ nicht über die Hörnlihütte hinauskommen. Die geniale Novelle „La première fois“ von Samivel scheint er nicht so kennen. Und, wenn wir schon steckengeblieben sind: Der Titel seines Buches ist natürlich eine Anspielung an „Les conquérants de l’inutile“ von Lionel Terray. Nur macht es einen Unterschied, ob Menschen das Nutzlose erobern oder ob der Berg keinen Nutzen hat. Für die Leute von Zermatt und Breuil-Cervinia hat er wohl einen.

Der Eiger für die Leute von Grindelwald ebenfalls. Zwei neue Eiger-Bücher sind erschienen. Ich selbst habe sie (noch) nicht in der Hand gehabt. Doch ich habe Rainer Rettner, den besten Kenner der irren Geschichte des Eigers – und selbst auch Autor von Publikationen zum Eiger und von Buchkapiteln zum Matterhorn und zu den Grandes Jorasses – um Einschätzungen gebeten:

«Ein Buch über den Eiger schreiben, ganz ohne Nordwand? Unmöglich! Oder doch nicht? Die junge Südtiroler Bergsteigerin Andrea Wisthaler hat genau das getan, mit „Eiger – Die längste Nacht meines Lebens“. Sie war im Juli 2019 gerade mit fünf Kollegen dabei, den Eiger via Ostegg und Mittellegigrat zu überschreiten, als sie wenig unterhalb der Mittellegihütte von einem Wettersturz überrascht und zu einem Notbiwak gezwungen werden. Die dramatische Nacht auf 3200 Metern Höhe wird von der Autorin schonungslos offen und eindringlich geschildert. Am Ende kommt alles gut: Die REGA kann während einer kurzen Wetterberuhigung alle Bergsteiger ausfliegen. Wisthalers Seilpartner hat gerade noch 29,6 ° Körpertemperatur, kommt jedoch ohne Schäden davon. Ein lesenswertes, emotionales Buch, das auch mit Selbstkritik nicht spart.

Eher nicht für GelegenheitsleserInnen geeignet ist dagegen Gerhard Mayers „Bergsommer 1961 – Von den Drei Zinnen über den Mont Blanc bis zur Eiger-Nordwand“. Im Eigenverlag herausgegeben von Mayers Schwiegersohn Hans Sölch wird die erfolgreiche Tourensaison minutiös dokumentiert, die Gerhard Mayer und dessen Freund Georg Huber Ende September mit der 21. Durchsteigung der damals noch wirklich berüchtigten Eigernordwand krönen. Die Texte bestehen mehrheitlich aus den Tagebuchnotizen Mayers sowie einigen Hintergrundinformationen. Highlights des Büchleins sind einige schöne Fotos aus der Nordwand, auf 180 Seiten erweist sich die Lektüre jedoch als etwas ermüdend.»

„Wir tun etwas, das absurd ist.“ Titel des Interviews mit Messner in der „Coopzeitung“. Aber reden und schreiben und lesen darüber, das geht zum Glück oft ganz gäbig.

Jean-Michel Wissmer: La montagne inutile. Du Cervin et d’autres sommets. Éditions Slatkine, Genève 2022. Fr. 34.-

Andrea Wisthaler: Eiger – Die längste Nacht meines Lebens: Eine junge Bergsteigerin und ihr Kampf ums Überleben. Athesia Tappeiner Verlag, Bozen 2022. € 25,00.

Gerhard Mayer: Bergsommer 1961: Von den Drei Zinnen über den Mont Blanc bis zur Eiger Nordwand. xyania internet verlag, 2022. € 25,00.

Von Höhlen, Höhen und Tiefen

Drei Führer mit insgesamt 311 erlebenswerten Tipps in der westlichen Schweiz und im angrenzenden Frankreich. Bonnes balades!

15. August 2022

«Eishöhlen gibt es einige im Jura, in der Regel liegen sie ziemlich versteckt. Das gilt auch für die „Glacière de Monlési“, die grösste unter ihnen. Sie befindet etwas abseits der Strasse nach La Brévine, das wegen seiner winterlichen Kälterekorde auch als „Sibirien der Schweiz“ bezeichnet wird. Mitten im Wald öffnet sich ein tiefes Loch, auf dessen Grund rund 6.000 Kubikmeter Eis liegen. […] Die Eismasse variiert leicht zwischen Winter und Sommer, verschwindet aber nicht. Daran wird auch die Klimaerwärmung nicht so schnell etwas ändern.»

Hat sie leider aber wohl schon getan. Als wir 8. am August 2012 zum ersten Mal die Eishöhle von Monlési im Neuenburger Jura besuchten, konnten wir nur in sehr gebückter Haltung auf dem Eis in der Höhle vorsichtig herumrutschen; besser wäre es eigentlich gewesen, das auf dem Hosenboden zu machen, oder auf den Knien. Am 14. September 2020 waren wir zum letzten Mal in der Glacière de Monlési, und zum ersten Mal konnten wir bequem stehen und gehen auf dem scheinbar ewigen Jura-Eis, ohne den Kopf an der Höhlendecke anzuschlagen. Gleich eindrücklich ist aber jedesmal das Hinuntertauchen durch den breiten Schacht, zuerst auf einem Pfad, zuletzt auf einer Metallleiter auf den Schachtboden, von wo es in die eigentliche Höhle hinein geht. Später wieder das Hochsteigen, aus dem „Tiefkühlschrank“ ans sonnige Tageslicht: ein unvergessliches Erlebnis! Das nächste Eintauchen gibt es übrigens im Lac des Taillères bei La Brévine, wenigstens, wenn er eisfrei ist. Im Winter hingegen wird auf ihm Schlittschuh gelaufen und Hockey gespielt.

Eishöhle und (Eis-)See sind die Tipps Nr. 5 und 32 im Führer „111 Orte im Herzen des Jura, die man gesehen haben muss“ von Marcus X. Schmid (Text) und Michel Riethmann (Foto). Sie wohnen beide im Jura neuchâtelois und kennen ihre Heimat also bestens. Sie stellen Geschichten und Gebäude, Getränke und Gewässer, Gestalten und Gedenksteine zwischen Salins-les-Bains und Sonceboz, Romainmôtier und Consolation-Maisonettes vor, mit den Schwerpunkten Vallorbe, Pontarlier, Val de Travers, Le Locle und La Chaux-de-Fonds. Da gibt es wirklich viel zu erleben, erwandern, erfahren und verzehren. Den berühmten und überlaufenen Creux du Van muss man etwas suchen, er versteckt sich hinter der Trockenmauer von Nr. 23. Auch der Chasseron (1608 m), der höchste Gipfel im Herzen des Juras, hat keine eigene Nummer erhalten; man nähert sich ihm am besten von Môtiers aus durch die Schlucht Pouetta Raisse (Nr. 65). Die Angaben zur Erreichbarkeit der 111 Must-Places könnten da und dort noch etwas besser sein; so erreicht man das übriggebliebene Glied der Sperrkette bei Saint-Sulpice im Val de Travers, wo Karl der Kühne am 8. Februar 1476 zum ersten Mal an den Eidgenossen scheiterte, nicht nur mit dem Auto und dann zu Fuss, sondern auch mit dem Bus. Aber das ist ein Detail.

Mehr als eine Kleinigkeit anzumerken gibt es hingegen im Führer „111 Orte rund um den Genfersee, die man gesehen haben muss“ von Franziska Weyer. Schaut man sich nämlich die Übersichtskarte an, dann fallen zwei Sachen auf. Erstens liegen von den 111 sehenswerten Orten nur gerade sechs in Frankreich; klar, die Schweiz hat mehr vom Lac Léman, 113 km des Seeumfangs von 156 km verlaufen auf ihrem Gebiet. Und zweitens ist die wichtigste Stadt nicht berücksichtigt – ein Führer rund um den Genfersee ohne Genf! Nun, es gibt im gleichen Verlag schon die „111 Orte in Genf, die man gesehen haben muss“. Nur erfahren das die Benutzer nicht, sondern bemerken es vielleicht auf den Anzeigenseiten am Schluss des Buches. Da passt es irgendwie, dass die Wanderung durch Gorges du Chauderon (Nr. 93) noch vorgestellt wird, obwohl die Schlucht seit Mai 2021 geschlossen ist. Doch es hat schon gute Tipps im Buch, keine Frage. Zum Beispiel den weinenden Felsen Scex que Plliau (früher Sex que pliau geschrieben), der sich im Wald oberhalb des Wildbachs Baye de Clarens an der Waadtländer Riviera versteckt: ein buchstäblich märchenhafter Ort.

Vom Jura via Léman ins Bernbiet. Die beliebte Berner Jodelhymne bringt es auf den Punkt: Das „Bärnbiet“ bietet alles, was Herz und Beine begehren. Entsprechend oft wird es besungen bzw. bewandert; mehr dazu unter https://bergliteratur.ch/baernbiet/. Nun ist noch ein weiteres Buch erschienen: „Lieblingsplätze rund um Bern“. Sandra Rutschi (Text) und Andreas Blatter (Foto) stellen 90 Orte zwischen Neuenburgersee und Napf-Gebiet, Kiental und Huttwil vor, die man gesehen haben muss. Tipp Nr. 47 führt zum Etang de la Gruère zwischen Tramelan und Saignelégier. Auch im Jura-Führer ist er drin (Nr. 90). Ich glaube, ich muss auch wieder mal zu diesem geheimnisvollen Moorsee. Das letzte Mal war ich am 18. Oktober 1977 dort…

Marcus X. Schmid (Text), Michel Riethmann (Foto): 111 Orte im Herzen des Jura, die man gesehen haben muss. Emons Verlag, Köln 2022, € 18,00.

Franziska Weyer: 111 Orte rund um den Genfersee, die man gesehen haben muss. Emons Verlag, Köln 2022, € 18,00.

Sandra Rutschi (Text), Andreas Blatter (Foto): Lieblingsplätze rund um Bern. Gmeiner Verlag, Meßkirch 2022, € 17,00.

Wandern über Hängebrücken

Zwei neue Führer über Hängebrücken in der Schweiz, die allerdings teilweise zu fest durchhängen.

10. August 2022

«An einer der wildesten Stellen liegt auf einigen mächtigen Felsblöcken, die der Wuth des schäumenden Stromes Trotz bieten, ein schwankender Steg, der von dieser Seite den einzigen Zugang zu dem jenseitigen Dörflein Wyler darbietet. An einer andern Stelle bilden ein Paar quer über den Strom hingestürzte Tannen eine natürliche Brücke, über welche aber die durcheinander gewirrt emporstehenden Aeste den Uebergang verwehren.»

Ausschnitt aus „Reise durch das Berner Oberland nach Unterwalden: für die Jugend beschrieben, von Fr. Meisner, Professor der Natur-Geschichte in Bern“, dem zweiten Band seiner vierbändigen Reihe „Kleine Reisen in der Schweiz, für die Jugend beschrieben“, erschienen von 1820 bis 1825 bei J. J. Burgdorfer in Bern, jeweils mit Frontispiz und Titelvignette geschmückt, 200 bis 250 Seiten dick und 11 x 16,5 cm gross. Ein Exemplar hätte also gut im Rucksack Platz, bloss sind die Bändchen etwas gar kostbar. Die Lektüre empfiehlt sich also zu Hause in der Stube, oder dann online. Wer mehr zum Autor Friedrich Meisner (1765–1825) wissen will, findet einen ausführlichen Beitrag auf Wikipedia.

Die Titelvignette zeigt einen wie im Ausschnitt erwähnten schwankenden Steg. Ob es allerdings derjenige von Gsteigwiler ist – der Ort bei Wilderswil hiess früher nur Wiler –, bleibt etwas unsicher, denn am Bildrand oben ist das Wetterhorn sichtbar. Und von Gsteigwiler sieht man den Hausberg von Grindelwald nicht. Der Steg seinerseits macht einen ziemlich wackeligen Eindruck, doch sieben Jugendliche balancieren locker darüber.

Genau das wollen wir auch erleben. Das spezielle Gefühl, auf einer eher schmalen, sich leicht bewegenden Brücke einen Abgrund, eine Schlucht oder ein Wildwasser zu überqueren. Der Schritt weg vom sicheren Ufer – und die mehr oder wenig stark erhoffte Rückkehr dorthin. Unvergesslich! Zum Beispiel der Gang über die Charles-Kuonen-Hängebrücke oberhalb von Randa, mit 494 Metern die längste Fussgängerhängebrücke der Alpen; bis 2021 war sie gar die längste in Europa, aber die im April 2021 eröffnete Arouca-Brücke in Portugal verschafft noch 22 Meter mehr Adrenalinschübe. Der Führer „Wandern über Hängebrücken“ stellt 72 Touren in der ganz Schweiz vor, meistens mit nur einem schwankenden Steg, da und dort aber mit mehreren (wie am Bisse du Torrent Neuf im Unterwallis), und einmal gar mit keinem (in der Cholerenschlucht bei Adelboden). Die Wanderinfos sind teils etwas gar mager (so grad am Torrent Neuf, wo sich mit Postautos eine feine Rundreise machen liesse), vor allem aber fehlen bei den Hängebrücken manchmal die Angaben zu Länge und Höhe über dem tiefsten Punkt.

Der Führer „Randos passerelles. Itinéraires en Suisse romande“ verursacht hingegen Schwindelgefühle. Die Angaben zu den Hängebrücken sind zwar genau, dafür fehlen diese auf den Kartenskizzen. Richtig ins Schwanken kommt die handliche Publikation mit der Auswahl. Neun der 25 Brückentouren liegen gar nicht in der Romandie, sondern im Oberwallis. Dass es im Waadtland und im Canton de Fribourg mehr als die drei vorgestellten Passerelles gibt, entging dem Autor. Und dass die Kantone Genève, Neuchâtel und Jura ebenfalls zur Suisse romande gehören – und auch Erlebnisse auf schwankenden Stegen bieten, wie die Passerelle de Clairbief über den Doubs: Das fiel irgendwie zwischen die Holzbretter, mit denen diese Hängebrücke aufwartet. Tant pis!

Wandern über Hängebrücken. Reihe Erlebnis Schweiz. Hallwag Kümmerly+Frey, Schönbühl 2022. Fr. 27.- www.swisstravelcenter.ch

Gilbert A. Rouvinez: Randos passerelles. Itinéraires en Suisse romande. 180° éditions, 2022. Fr. 25.- www.rando-en-boucle.ch