Skitouren – diesseits und jenseits der Schweiz

Drei neue Skitourenführer für die Schweiz – und für vier der fünf angrenzenden ausländischen Bergregionen.

„Es gibt Tage, da passt alles. Gipfel, Wetter, Schnee, Begleitung, Aussicht, Anschlüsse mit öV. Vor allem aber der Schnee: Pulverschnee bis an den Dorfrand von Oberdorf (500 m) im Waldenburgertal.“

Eintrag vom Dienstag, 5. Februar 2019, in mein Tourenbuch. In Stichworten: Reigoldswil – Wasserfallenbahn – Vogelberg/Passwang (1204 m) – Pulverschneeabfahrt bis unterhalb der Limmernkapelle – Wiederaufstieg aufs Chellenchöpfli – hinüber auf die Hinderi Egg, den höchsten Gipfel von Baselland – Pulverschneeabfahrt bis südöstlich Fussballplatz von Oberdorf BL – die Ski noch ein paar Minuten tragen zur Bahnstation. Und diese Aussicht vom Vogelberg: nach Frankreich (Grand Ballon, Mont Blanc), Italien (Monte Bianco), Österreich (rechts und links am Säntis vorbei), Liechtenstein (vielleicht), Deutschland (Feldberg). Mitgefahren an diesem Prachtstag ist meine Frau Eva. Ich wollte von der Hinderi Egg eher nach Wasserfallen zurückfahren, doch sie plädierte für die Abfahrt nach Oberdorf. Zum Glück.

Beschrieben ist diese Skirunde im Führer „Winterwelt Jura. Im Reich der kleinen Berge“ von Daniel & Michel Silbernagel. Im Dezember 2018 ist die dritte Auflage erschienen, mit 40 neuen Touren, nicht nur im Jura und Schwarzwald, sondern ganz neu auch in den Vogesen (7 Touren). Insgesamt 80 Skitouren für Einsteiger und Cracks, für wenig bis viel Schnee, für wolkenlose und bewölkte Tage, für die höchsten Gipfel dieser drei Gebirge. Einfach für alle, die neue Berge und neue Gegenden kennenlernen wollen. Das geht jetzt noch besser, weil die Routen auf topografischen Karten eingezeichnet, und noch schöner, weil die Fotos farbig sind. Mit dabei im Führer sind Eiskletter-, Mixed- und Drytooling-Gebiete sowie ein Vorschlag für eine Schwarzwald-Jura Ski-Haute-Route.

Ebenfalls in neuer Auflage ist der Skitourenführer für die Gebiete Glarus, St. Gallen und Appenzell herausgekommen, erweitert um Zürcher Oberland und Liechtenstein. Thomas Wälti und Samuel Leuzinger beschreiben zwischen dem Johannenböl (1010 m) und dem Tödi (3613 m), dem tiefsten und dem höchsten Skiberg, 250 klassische und unbekannte Skitouren. Das für kleine und grosse Tourenskiläufer, für Nachmittage und für lange Wochenenden. Für Schneefalltage, zum Beispiel am Schnebelhorn, dem höchsten Zürcher Gipfel. Und für Sonnentage, wofür sich der Schönberg bei Malbun bestens eignet, Sonnenhorn und Sunnenberg im Glarnerland sowieso. Wer ohnehin Gipfel mit besonderen Namen bevorzugt, wird um den Chrüppel ob Triesenberg FL keinen Stemmbogen machen können.

Und dann wechseln wir vom westlichen nördlichen und östlichen Rand der Schweiz noch zum südlichen, in eine Region mit den höchsten und berühmtesten Gipfeln der Alpen. Mont Blanc, Matterhorn und Monte Rosa. Nein, es ist nicht das Wallis. Sondern das Aostatal. Die flächen- und bevölkerungsmässig kleinste der 20 Regionen Italiens. Aber die Gipfel der Valle d’Aosta – mon Dieu, mamma mia! Das Paradies für Skitouren, nicht nur am Grand Paradis. In der Skitourenführer-Kollektion der Editions Olizane von Genf ist nun der Band zur Vallée d’Aoste erschienen. Philippe Ertlen stellt 109 Touren vor, mit zahlreichen Varianten. Sowie sechs mehrtägige Unternehmen, wie die Tour du Cervin (3 Etappen) oder die Grande Haute Route valdôtaine (17 Etappen).

Anders gesagt: Es gibt einiges zu tun in dieser Skitourensaison. In der nächsten bestimmt auch. En route, mes amis!

Daniel & Michel Silbernagel: Winterwelt Jura. Im Reich der kleinen Berge. 80 Skitouren im Jura, Schwarzwald und Vogesen. topoverlag, Basel 2018, Fr. 45.-

Thomas Wälti, Samuel Leuzinger: Skitouren Glarus, St. Gallen, Appenzell und Liechtenstein. SAC Verlag, Bern 2018, Fr. 49.-

Philippe Ertlen: Ski de randonnée Vallée d’Aoste. Editions Olizane, Genève 2019, Fr. 39.-

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