Thema: Tobias Ibeles Texte
Am Donnerstag gehe ich den Mastenweg! Dann wird er wieder offen sein, der kleine Steig durch die wilde Bergflanke. Mitten hinein in diese freudige Erwartung kommt am Mittwochabend die Nachricht: Confinement!
11. Mai 2021Die Kartierarbeit im Hochgebirge ist ernst und schön. Sie ist, an manchen Tagen weniger, an anderen mehr und an einzelnen besonders, wie ein schmaler Grat. Hoch und am Abgrund zugleich, besonders ernst und dabei ganz nah bei mir.
21. März 2021Als Geologe kartiere ich nicht nur das Hochgebirge. Wo keine Täler ins Gestein erodiert sind, tauche ich entlang von Bohrungen in die Tiefe. Und durchstreife dabei ganz andere Welten. Parallelwelten?
15. Februar 2021Wenn ich bei der Feldarbeit durch den Bergwald oder über das baumlose Hochland streife, ist in Gedanken oft auch der ein oder andere der alten Geologen dabei. In ihren Ausführungen und Kartenskizzen habe ich vorher gelesen, sie sind meine Grundlagen.
19. Dezember 2020Das Selbsanft-Massiv ist ein Hochplateau, kaum von Erosion zerschnitten. Eine Handvoll Wege führen hinauf, keiner davon ist leicht zu begehen. Auf jedem aber erschliesst sich der Geologische Aufbau und jeder ist ein alpinistisches Abenteuer.
30. November 2020Lange habe ich nichts mehr von mir hören lassen. Meine Geologenarbeit und mein Buchprojekt haben mich sehr eingenommen. Mittlerweile ist das Buch erschienen und ich kartiere im Tödi-Gebiet. Warum also nicht wieder schreiben. So möchte ich hiermit eine kleine Serie beginnen, die von Bergen und Steinen erzählt.
18. November 2020Wer mit den eigenen Kindern Orte besucht, die man selbst mit Kinderaugen sah, der weiss, dass alle Veränderung auch Anfang ist.
Wer seit Jahrzehnten in die Berge steigt sieht, oft voll Wehmut, wie überall die Gletscher schwinden. So hat jeder und jede seinen oder ihren Ort des Schmerzes und des Neuanfangs. Meiner liegt am Pizol.
Vom endlosen Schreibtisch hinweg lockte mich ein Bild aus einem Buch das ich las:
Cerro Fitz Roy, Supercouloir, eine dünne Spur Eis im Grund einer fallenden Schlucht.
-Es Zieht mich hinaus in den Wald.
-Hinaufkämpfen, biwakieren, abseilen im Schneesturm, tagelang nicht schlafen, nicht essen, nicht…
Und ich: Am Schreibtisch.
Warum bin ich nicht so wild?
Als Geologe im Gebirge blicke ich oft in die hintersten Winkel der Berge und begegne dabei Vierbeinigen, gefiederten oder über den Boden schlängelnden Wesen, aber selten meinesgleichen. Und noch weniger vom anderen Geschlecht. Einmal aber doch. Eine Phantasie.
30. Mai 2018Derzeit kommt mir der Winter vor wie ein viel zu langer Schlaf, wie ein Warten auf die Dämmerung. Vor ein paar Tagen aber war ich einmal kurz aufgestanden, bin schon mal hinaufgestiegen und habe die Nase ins Licht gesteckt.
27. Februar 2018